Die Retterinnen der Wegekreuze

Lauperath · Neun Wegekreuze in Lauperath sind nun in einem Rundweg verbunden. Die Katholische Frauengemeinschaft hat dafür die Geschichten, die hinter den Wegekreuzen stecken, gesammelt und will sie so für die Nachwelt bewahren.

Lauperath. Sie stehen an vielen Stellen in der Eifel: die Wegekreuze. Mal erinnern sie an eine wundersame Rettung vor einem Unwetter, den glimpflichen Ausgang eines Überfalls, oder sie wurden zum Dank für die Heilung von einer schweren Krankheit errichtet. Oft weiß aber auch niemand mehr, warum ein bestimmtes Kreuz aufgestellt worden ist und von wem. Dann kann es passieren, dass sie irgendwann einfach abgebaut werden und verschwinden.
Vor diesem Schicksal wollte die katholische Frauengemeinschaft Lauperath die Kreuze in ihrem Dorf bewahren. Der Vorstand um Alma Hermes, Lydia Heck, Gerta Zirbes, Maria Hermes und Karin Erschfeld hat die Geschichten rund um die Kreuze gesammelt und sie auf Informationstafeln niedergeschrieben, die nun vor jedem Kreuz im Boden eingelassen sind.
"Wir wollten einfach etwas bewegen", sagt Alma Hermes. Bereits im Jahr 2000 hatte man ein erstes Wegekreuz restaurieren lassen. Schon damals habe man gedacht, dass man sich auch um die anderen kümmern müsse. "Wir kennen ja noch die Geschichten, warum ein Kreuz da steht. Aber in zehn oder 20 Jahren weiß das keiner mehr", sagt Alma Hermes. "Wir wollen, dass sie erhalten bleiben und für alle erlebbar werden."
Einige beispielsweise dienten dem Brauch der "sieben Fußfälle", sagt Alma Hermes. Bis in die 1960er Jahre hätten Kinder oder Erwachsene die Kreuze bei schweren Krankheiten aufgesucht, um dort zu Gott zu bitten oder ihm zu danken.
Doch viele der Kreuze waren nach Jahrzehnten in einem schlechten Zustand, berichten Rainer Eckertz und Roland Erschfeld aus dem Gemeinderat. Beide haben sich darum gekümmert, dass sie wieder hergerichtet und aufgestellt wurden. Zwar wurde vieles in Eigenleistung gemacht, aber ohne die Unterstützung durch viele Sponsoren wäre das Projekt nicht umzusetzen gewesen, sagt Alma Hermes. "Deshalb möchten wir allen danken, die geholfen haben."
Künftig werden Paten die Verantwortung über die Kreuze übernehmen und sich um sie kümmern.
Auf Initiative des Kreisdenkmalpflegers wurde aus dem Plan der engagierten Frauen ein rund vier Kilometer langer Rundweg. Er beginnt an der Kapelle in Lauperath, wo das erste Kreuz an der Wand hängt.
Darunter ist die erste Informationstafel angebracht. Am Ende steht jeweils, wo und in welcher Richtung sich das nächste Kreuz befindet. Insgesamt neun wurden restauriert und in den Rundweg aufgenommen, der auch durch die Ortsteile Scheidchen und Reuschenhof führt.
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