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BLEIALF. Auf Antrag einer Bürgergemeinschaft will der Ortsgemeinderat Bleialf auch das mögliche Neubaugebiet "Auf Hostert" prüfen lassen. Bisher favorisiert der Rat mehrheitlich das Gebiet "Am Trinkborn".

 Dörfliche Idylle in der Schneifel: Die Straße "Sonnenbach" in Bleialf macht ihrem Namen alle Ehre. Auf noch landwirtschaftlich genutzten Wiesenflächen in der Nachbarschaft könnte das Neubaugebiet "Am Trinkborn" erschlossen werden. Foto: Marcus Hormes

Dörfliche Idylle in der Schneifel: Die Straße "Sonnenbach" in Bleialf macht ihrem Namen alle Ehre. Auf noch landwirtschaftlich genutzten Wiesenflächen in der Nachbarschaft könnte das Neubaugebiet "Am Trinkborn" erschlossen werden. Foto: Marcus Hormes

Im April 2006 schien die endgültige Entscheidung gefallen. Nach jahrelangem Hin und Her sprach sich der Bleialfer Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung erneut dafür aus, im Gebiet "Am Trinkborn" Wohnbauland zu schaffen. 40 bis 45 Baugrundstücke könnten am südwestlichen Ortsrand entstehen. Vorplanungen dazu hatte der damalige Rat schon in der vorigen Legislaturperiode in Auftrag gegeben. Ortsbürgermeisterin Edith Baur (CDU) erläuterte den Bestätigungsbeschluss in einem Bürgergespräch der Interessengemeinschaft (IG) Am Trinkborn/Sonnenbach. Sie besteht aus knapp 30 Anliegern, die in Bleialf keinen Bedarf für ein Neubaugebiet sehen. Die IG reagierte mit einem Brief an die Gemeinde. Sie verwies auf Projekte anderer Dörfer gegen drohenden Leerstand und Verödung des Ortskerns. Wenn trotz Baulücken im Ort dennoch unbedingt ein Neubaugebiet her müsse, dann solle "Auf Hostert" den Vorzug bekommen. Dieses Gelände an der Winterscheider Straße sei kleiner und einfacher zu erschließen. Konkret forderte die IG, eine ebenso detaillierte Studie wie die bestehende für den Trinkborn in Auftrag zu geben, "damit vergleichbare Fakten als Grundlage für eine fundierte Entscheidung auf dem Tisch liegen".Nicht über die Köpfe der Bürger

Im Rat sagte Ernst Gilles (FWG Leinen): "Wir sehen keinen Grund, den Antrag abzulehnen. Der Rat muss versuchen, für alle Bürger da zu sein." Walfried Hacken (CDU) verwies auf die lange Vorgeschichte. Zuletzt hatte Edith Baur die Verwaltung ausrechnen lassen, welche Kosten für Grunderwerb und Erschließung in beiden Gebieten alternativ entstehen würden. Laut Hacken sind "Auf Hostert" nur große Grundstücke machbar, die mögliche Bauherren eher abschrecken würden. Durch den Ratsbeschluss pro Trinkborn habe sich das Thema erledigt. Dennoch sei eine Studie zum Gebiet Hostert in Ordnung, denn die IG sei offenbar bereit, sich dem Ergebnis dieser Studie anzuschließen, auch wenn es pro Trinkborn ausfalle. Im Namen der Fraktion "Bleialf aktiv" stellte Oliver Grunow fest, der Rat habe keineswegs über die Köpfe der Bürger hinweg geplant. Das Gesamtgebiet Hostert sei sogar erheblich größer als der Trinkborn und müsse erst erschlossen werden durch einen Ausbau des Wirtschaftswegs und eine zusätzliche Straße. Nach Abwägung aller Fakten sehe die Fraktion den Trinkborn als bessere Variante. Um dem Anliegen der Bürgerinitiative gerecht zu werden, solle die Verwaltung die Kosten einer Entwicklungsstudie ermitteln. "Wir sind dringend auf ein Baugebiet angewiesen und sollten den Weg des geringsten Widerstands gehen", sagte Ursula Hell (SPD). Mit zwölf Ja-Stimmen bei vier Enthaltungen sprach sich der Rat für die Studie aus, deren Kosten allerdings zunächst ermittelt werden sollen. "Die bestehenden Baulücken sind für uns leider nicht erreichbar. Deshalb braucht ein Ort wie Bleialf mit 1170 Einwohnern ein Baugebiet", stellte Edith Baur im Gespräch mit dem TV fest. "In 482 Haushalten gibt es keine Kinder. Wir wollen junge Familien, um unsere Infrastruktur zu erhalten."

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