Die größte Gefahr lauert in Euskirchen

KREIS EUSKIRCHEN. Nein, Geiselnahmen und gefährliche Eingriffe in den Luftverkehr gab es auch im vergangenen Jahr im Kreis Euskirchen nicht. Augenfällig ist aber die Verdopplung der Straftaten gegen das Leben im Vergleich zum Vorjahr (siehe Kasten).

Im Blickpunkt des Zahlenwerkes steht wieder mal die Kreisstadt Euskirchen: Hier wurde 2006 beinahe jedes zweite Verbrechen (46,85 Prozent) begangen. Noch nie wurden der Polizei mehr Straftaten gemeldet als im vergangenen Jahr. Mit 10 635 Delikten stieg die Kriminalität um gut 9 Prozent. Um diese Zahlen landesweit vergleichen zu können, werden die Delikte auf 100 000 Einwohner umgerechnet. Hier rangiert der Kreis Euskirchen mit 5502 deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 8262. Landrat Günter Rosenke zollte den Bürgern ein großes Lob. Er freute sich, dass sie die Freunde und Helfer tatkräftig unterstützt hätten. "Einige haben den Beamten sogar ihren Wohnraum zu Observierungszwecken zur Verfügung gestellt."Zahl der PKW-Aufbrüche gestiegen

Die Aufklärungsquote ging 2006 leicht auf 48,68 Prozent (49,33) zurück. Die Beamten ermittelten knapp 4000 Tatverdächtige. Dabei waren auch einige junge Intensivstraftäter, die bereits mehr als 30 Delikte auf dem Kerbholz hatten. "Bei uns gibt es aber keine Jugendbanden wie etwa in Köln", betonte Kriminaloberrat Axel Haas. Erwischt wurden dennoch 193 Kinder und 551 Jugendliche. Bei den Ganoven hat offenbar ein Umdenksprozess stattgefunden. Der Autoklau ist mit 79 Fällen (117) rückläufig. Die Zahl der PKW-Aufbrüche stieg hingegen auf 1242 (852). Vor allem Navigationsgeräte stehen hoch im Kurs. Laut Schmitz werden sie durch Hehler, gegen die auf Hochtouren ermittelt wird, im Ausland verscherbelt. Die meisten Autoknacker waren in Euskirchen aktiv. Dort stieg die Zahl um 500. Inzwischen haben die Täter ihr Betätigungsfeld aber auf die Euskirchener Vororte verlegt.

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