Drei Wochen bis zur Unterschrift

Nach neuerlicher Insolvenz und zuletzt der Schließung (der TV berichtete) könnte sich das Blatt für das havarierte Hotel am Park in Stadtkyll wenden: In einer Versammlung am Montag stimmten auch die Gläubiger dem Verkauf der gesamten Anlage an eine Investorengruppe zu.

Stadtkyll. So klingt Zuversicht: "Ich hoffe, dass wir das Ganze in den nächsten drei Wochen eintüten und das Kapitel ,Hotel am Park' völlig neu schreiben können", sagt Insolvenzverwalter Oliver Brand am Dienstag im TV-Gespräch. Einstimmig, so berichtet der Trierer Anwalt, hätten die Gläubiger in ihrer Versammlung beschlossen, ihm die Vollmacht über den Verkauf zu erteilen.Was verkauft werden soll, ist eine ganze Menge. Denn Brands Motto - und das seines Partners Andreas Becker - lautet: Alle Einheiten in eine Hand zu geben. Es geht also um die rund 90 Appartements, deren Eigner sich bis auf eine Handvoll von ihrem verlustbringenden Besitz trennen werden, es geht um die zentralen Hotel-Anlagen im Besitz der insolventen Immobilien-KG und um das renovierungsbedürftige Freizeitbad Vulkamar.Darüber hinaus geht es aber auch um das gegenüberliegende ehemalige Kindergarten-Grundstück im Besitz der Ortsgemeinde: Dort wollen die möglichen Käufer ihr künftiges Angebot noch ausbauen. Bei denen handle es sich um "eine internationale Investorengruppe", sagt der Insolvenzverwalter. Und mehr nicht - außer der Ergänzung, dass "sich einer davon vor Ort ansiedeln und das Wohl und Wehe des Hauses überwachen will". An der Seriösität der Gruppe jedenfalls hat Brand keinen Zweifel: "Sonst hätten wir das alles nach der ersten Besprechung abgebrochen."Auch über Summen redet derzeit noch niemand. Allerdings soll der Kaufpreis deutlich unter den Investitionen liegen, die die eventuellen Käufer in Stadtkyll nach Übernahme der Anlage noch tätigen wollen.Dass sich nach Brands und Beckers monatelangen Verhandlungen erst jetzt eine Lösung abzeichnet, hat vor allem einen Grund: Einer der Investoren sei zwischenzeitlich erkrankt gewesen. "Aber jetzt", sagt Brand, "habe ich grünes Licht, so dass einer zeitnahen Beurkundung nichts mehr im Wege steht." Extra Vorsichtiger Optimismus: In Stadtkyll steht man der Entwicklung vorsichtig optimistisch gegenüber: Einer sinnvollen Lösung werde man sich nicht verweigern, sagt Ortsbürgermeister Nikolaus Simon. "Jetzt warten wir erst mal auf die konkret ausgearbeiteten Pläne, die uns zugesichert wurden." Die seien aber von den Investoren bislang noch nicht vorgelegt worden. Orts- und Verbandsgemeinde sowie die VG-Werke, so berichtet Simon, haben nach einem Vorschlag Brands bereits auf einen Großteil noch ausstehender Restzahlungen des Hotels verzichtet. Die Altlasten sind damit getilgt, so dass die Investoren "mit reiner Weste" (Simon) antreten könnten. Im neuen Haushalt der Ortsgemeinde ist außerdem bereits der Abriss des ehemaligen Kindergartens eingeplant. Erstens, sagt Simon, um den Außenbereich am Hotel von einer optischen Altlast zu befreien. Und zweitens sei damit das Grundstück vorbereitet: Falls es die Investoren übernehmen und dort (an-) bauen wollen. (fpl)

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