Eifel ist etwas später dran

Euskirchen. (red) "Die Lage des Kreis Euskirchener Handwerks, mit rund 1700 Betrieben und etwa 12 000 Arbeitnehmern größter Wirtschaftszweig, hat sich zwar spürbar aufgehellt, erweist sich jedoch als heterogen", erklärte Uwe Günther, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ruhreifel: "Eine wirkliche konjunkturelle Verbesserung mit mehr Aufträgen verzeichnen wir nur im Bau- und Ausbaugewerbe.

Allerdings ergibt sich daraus keine im gleichen Maße verbessernde Ertragslage. Das verhindern ständig steigende Energie- und Materialkosten, trotz Baupreisen auf Vorjahresstand." Günther skizzierte ein typisches Problem: "Bei dem jetzigen Wiederaufschwung ergibt sich die Erscheinung, dass Firmen, die die vorherige Krise gerade erst durchgestanden haben, es nun schwer haben, notwendige Investitionen zu stemmen." Bäcker und Metzger, Produzenten des täglichen Bedarfs, spüren Günther zufolge nach wie vor Zurückhaltung, da die Konsumenten sehr preisbewusst seien. "Hinterher hinkt in jedem Fall die KFZ-Branche, die den Vorzieheffekt aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar jetzt spürt", so Günther. Dennoch erwartet er einen "nachhaltigen Aufschwung für das Handwerk", wobei sich jetzt erneut zeige, dass konjunkturelle Entwicklungen erst mit zeitlicher Verzögerung die Region träfen. "Deutlich aufgehellt zeigt sich der Arbeitsmarkt, der schon einen Mangel an Fachkräften beklagt", so Günther. "Die Stimmung ist besser als die Lage", sagt Manfred Piana, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Aachen/Düren. "Fakt ist, dass wir Schlusslicht im Konjunkturzug sind. Der Handel hinkt hinterher. Konjunkturelle Zyklen erfassen den Handel später, gehen allerdings auch später".

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