Eifeler Wiesen im Mittelpunkt

NETTERSHEIM. Wer hat die schönsten Wiesen im Eifelland? Mit dieser Frage darf sich ab Juni die Jury der ersten Wiesenmeisterschaft in der Eifel und in ganz NRW beschäftigen.

Bei der Meisterschaft handelt es sich keineswegs um einen Mähwettbewerb, es geht nicht um Schnelligkeit oder besondere Geschicklichkeit. Engagement für den Natur- und Artenschutz und den Erhalt wertvoller regionaler Kulturlandschaft sind die Kriterien. 2400 Euro winken als Preisgeld. Gestern gab NRW-Umweltminister und Schirmherr der Aktion, Eckhard Uhlenberg, im Nettersheimer Holzkompetenzzentrum den Startschuss zu dieser Aktion. Dadurch werden "diejenigen gewürdigt, die sich um Wiesen und Weiden kümmern". Initiator ist die Biologische Station im Kreis Euskirchen um Geschäftsführer Dieter Pasch, unterstützt wird die Aktion von der HIT-Umweltstiftung. "In der breiten Öffentlichkeit wird das Engagement der Landbewirtschafter kaum wahrgenommen. Die zum Erhalt von Kulturlandschaft erbrachten Leistungen werden vielfach als selbstverständlich angesehen", sagte Pasch. Schutz von artenreichen Wiesen

Die seit 20 Jahren bestehenden Kulturlandschaftsprogramme, durch die Bewirtschafter bezahlt werden können, seien oft nur Insidern bekannt. "Es ist höchste Zeit, die Öffentlichkeit für den Schutz und Erhalt artenreicher Wiesen zu sensibilisieren, Anreize zu schaffen, die Wiesen wieder in Bewirtschaftung zu nehmen und das bisherige Engagement von Landwirten und -bewirtschaftern stärker in Wert zu setzen", so Pasch. "Ich freue mich auf die Meisterschaft und drücke allen Teilnehmern fest die Daumen", so Nettersheims Bürgermeister Wilfried Pracht. 400 Landwirte beteiligen sich am Programm

Landwirte als Landschaftspfleger sei ein erfolgreiches Modell, wie Landrat Günter Rosenke meinte. 400 Landwirte beteiligten sich am Programm und bewirtschaften mehr als 2200 Hektar schutzwürdige Flächen. Rosenke hob die Wichtigkeit des Wettbewerbs hervor: "Die Vielfalt und Eigenart unsers Kulturguts wird dabei in den Vordergrund gerückt. Schließlich darf die grüne Lunge nicht in Vergessenheit geraten." Volker Hoffmann, Vorsitzender der Biologischen Station, zeigte sich stolz darauf, dass in der Eifel nicht nur der erste Nationalpark in NRW sei, sondern auch die erste Wiesenmeisterschaft stattfinde.

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