Eifelkreis: Baustelle auf der B 265 strapaziert die Geduld - Verzögerung für Arbeiten in Hallschlag

Hallschlag/Losheim · So langsam nervt sie alle, die dort vorbeimüssen: Die Baustelle an der Bundesstraße 265, die aus Richtung Prüm an die Obere Kyll und in die Nordeifel führt. Und das Ganze könnte sich bis ins Frühjahr ziehen. Zugleich verzögern die Arbeiten den Ausbau der B 421 in Hallschlag.

Zuerst sollte vor, in und hinter Losheim nur die Fahrbahndecke der B 265 erneuert werden. Das war im Mai. Geplante Fertigstellung: September. Inzwischen haben wir Oktober. Und die Baustellenplaner hoffen bereits auf einen späten Wintereinbruch, damit sie zumindest noch vor Weihnachten fertig werden. Sonst geht es bis ins Frühjahr.

Auf Deutsch: Wann die Bauarbeiten an der B 265 in Losheim beendet sind, kann noch keiner sagen. Das Ganze ist eine enervierende Angelegenheit für alle, die dort langfahren: Entweder nehmen sie als Ortskundige in Höhe des Ardenner Cultur-Boulevards (Krippana, Supermarkt und weitere Geschäfte), einen kurvenreichen Schlenker durch Belgien. Oder sie folgen der offiziellen Umleitung auf deutscher Seite - und fahren 20 Kilometer mehr, um nach Norden weiterzukommen.Alles "nicht absehbar" gewesen

Warum dauert das so lange? Viele vorher nicht absehbare Arbeiten seien erforderlich geworden, sagt Andreas Groß vom nordrhein-westfälischen Landesbetrieb Straßen NRW: Der Unterbau sei an vielen Stellen sehr schlecht gewesen, so dass ein bloßes Abfräsen und Erneuern nicht möglich gewesen sei. Während der Arbeiten habe sich außerdem gezeigt, dass Hausanschlüsse für die Entwässerung schadhaft gewesen seien. Sie mussten auf einer Länge von 1800 Metern erneuert werden. Die Schäden seien erst im Laufe der Bauarbeiten sichtbar geworden. Zudem seien Kabel für die Straßenbeleuchtung erneuert und Leerrohre für die DSL-Versorgung verlegt worden.

"Wenn ich jetzt über die Baustelle gehe, habe ich Angst, dass es Ostern wird", sagt Michael Balter, Betreiber des Ardenner Cultur-Boulevard in Losheim. Ein weiteres Problem sieht er in der immer noch unfertigen Zufahrt zum Kylltalradweg. Im vergangenen Jahr sei sie aufgerissen, aber erst im Juni asphaltiert worden. In der Zwischenzeit hätten die Radfahrer auf die B 421 ausweichen müssen, was mit enormen Gefahren verbunden gewesen sei. Balter: "Als Ende Juni endlich asphaltiert wurde, hat man die Seitenstreifen einfach vergessen. Vor einigen Wochen wurde dann ein Seitenstreifen befestigt, der zweite aber noch nicht. An der Bushaltestelle stellt die Stolperstelle eine akute Gefahr dar."Eifeler sauer, Touristen verirrt

Anwohner und Pendler seien sauer. Und: "Zahlreiche Touristen stehen vor einer Vollsperrung und verirren sich in entlegene Eifeldörfer, da die Umleitung mehr als fraglich angelegt ist", sagt Balter. Und dass die Baustellenschilder nicht beleuchtet seien, mache die Lage auch nicht gerade besser.

Der Baufirma Backes aus Stadtkyll gibt übrigens niemand die Schuld, weder bei den Planern noch in den Gemeinden: "Backes kann dafür nichts", sagt Dirk Weicker, der Ortsbürgermeister von Hallschlag. Die Firma sei von den immer neuen Änderungen genau so überrascht worden wie alle anderen. Aber, sagt Weicker, "ich hab noch ein ganz anderes Problem". Und das sei die Bundesstraße 421, die durch das Obere Kylltal von Jünkerath in Richtung Losheim verläuft und eine wichtige Umleitungsstrecke für die B 51 ist: Denn die 421 sollte ebenfalls erneuert werden, zwischen dem Kronenburger See und der Hallschlager Ortsmitte. Und zwar bereits diesen Sommer. "Weil die ja in Losheim dann schon fertig sein sollten."

Daraus aber wird jetzt auch vorerst nichts. Der Landesbetrieb Mobilität in Gerolstein habe ihm bereits mitgeteilt, dass man die Ausschreibung für kommendes Jahr vorbereite. Und die B 421, sagt Dirk Weicker, "die hat's ganz dringend nötig." Denn die vielen Lastwagen, die dort drüberbrettern, wenn auf der 51 wieder mal ein Unfall war, haben die Straße erheblich lädiert.Meinung

 Karte unter der Open Database Licence: www.opendatacommons.org/licenses/odbl

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Foto: openstreetmap.org

Wie der NikolausWeiß das nicht längst jeder, dass die römische Wasserleitung durch die Eifel länger gehalten hat als alle Kanäle, die seitdem gelegt wurden? Wo immer heutzutage Straßen aufgerissen werden, kommt das Thema "Hausanschlüsse" so zuverlässig wie der Nikolaus. Damit hätte man als Planer rechnen müssen, die machen das ja nicht zum ersten Mal. Und Hallschlag darf bis nächstes Jahr warten. Falls es in Losheim nicht noch mehr Überraschungen gibt. f.linden@volksfreund.de

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