Ein Haushalt mit kleinen Brötchen

BLEIALF. Einstimmig hat der Ortsgemeinderat Bleialf den Haushaltsplan 2007 mit einem Defizit von 275 000 Euro beschlossen. Noch nicht darin berücksichtigt sind der geplante Bau einer Aussegnungshalle und die Dorfplatzgestaltung.

Wer sich den Bleialfer Vermögenshaushalt anschaut, dem begegnet eine Zahl auffallend oft: die Null. Wie üblich sind zum Vergleich die einzelnen Investitionen aus den Jahren 2005 und 2006 aufgeführt. Doch diese alten Projekte vom Straßenbau über Kinderspielplatz bis zum Bergewerkstollen sind abgeschlossen. Neue Vorhaben: Fehlanzeige. Deshalb steht für das kommende Jahr überall eine Null. Ausnahme: 60 900 Euro zur Tilgung von Krediten. Zum Stichtag 1. Januar 2006 hatte die Gemeinde 622 000 Euro Schulden - manche Kommunen stehen wesentlich dramatischer da.Kommunalaufsicht muss Kredite erst genehmigen

Der Verwaltungshaushalt, der praktisch die laufenden Kosten der Gemeinde umfasst, sieht Ausgaben von 1,02 Millionen Euro vor. "Im Defizit von 275 000 Euro ist die Abwicklung eines Altfehlbetrags von 133 000 Euro enthalten", erklärte Albert Leonartz von der Verbandsgemeindeverwaltung den Ratsmitgliedern Bei den einzelnen Haushaltsstellen gibt es kaum Veränderungen zum Vorjahr. Ausnahme: Weil im Gemeindewald 2007 wesentlich weniger Holz einschlagen wird, rechnet der Revierleiter nur mit 1770 statt 30 000 Euro Überschuss. Bürgermeister Aloysius Söhngen (CDU) erinnerte an die einstigen Investitionen zur städtebaulichen Dorferneuerung. Dadurch seien Rücklagen aufgebraucht worden. Trotz aller Sparbemühungen sei kein Haushaltsausgleich zu schaffen: "Wir müssen praktisch bei jeder Einzelmaßnahme die Kommunalaufsicht fragen."Hoffen auf Landeszuschuss

So backt Bleialf also kleine Brötchen. Doch bei aller Bescheidenheit haben auch die Bleialfer Wünsche. "Wir brauchen dringend eine neue Aussegnungshalle", betonte Ortsbürgermeisterin Edith Baur (CDU). Der Bleialfer Friedhof ist eine Gemeinschaftsanlage für sechs Ortsgemeinden: Großlangenfeld, Winterscheid, Mützenich, Oberlascheid, Buchet und Bleialf. Er wird als so genannte kostenrechnende Einrichtung geführt. Das heißt: Ausgaben müssen grundsätzlich über Friedhofsgebühren wieder herein kommen. Wie größere Investitionen zu finanzieren sind, wird noch geprüft. "Zum Bau einer Aussegnungshalle gibt es eventuell einen Zuschuss aus dem Investitionsstock des Landes", äußerte Söhngen eine vage Hoffnung. Auf der Förderliste für diesen I-Stock steht das Großprojekt Markplatz-Neugestaltung bereits oben. Auch dafür wäre eine Kreditgenehmigung von der Kommunalaufsicht nötig. Der Entwurf für die neue Aussegnungshalle wird am Mittwoch, 20. Dezember, um 19.30 Uhr im Bürgerhaus Bleialf öffentlich vorgestellt.

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