Ein Mann darf wieder ran - Aloysius Söhngen bleibt Chef in der VG Prüm

Prüm · Locker geschafft: Aloysius Söhngen (CDU) bleibt Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm und geht in seine vierte Amtszeit.

 Froh über sein eigenes Ergebnis, besorgt wegen des Ausgangs der Bundestagswahl: Aloysius Söhngen bleibt für weitere acht Jahre Chef der Verbandsgemeinde Prüm.TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Froh über sein eigenes Ergebnis, besorgt wegen des Ausgangs der Bundestagswahl: Aloysius Söhngen bleibt für weitere acht Jahre Chef der Verbandsgemeinde Prüm.TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Foto: (e_pruem )

Aloysius Söhngen, niemanden wird es überraschen, bleibt Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm. Die Wähler in den 43 Dörfern und in der Abteistadt schickten den 61-jährigen CDU-Politiker gestern mit deutlicher Zustimmung in seine vierte und letzte Amtszeit.
Exakt 80,96 Prozent der Wahlberechtigten stimmten mit "Ja" bei der Frage, ob Söhngen, der keinen Gegenkandidaten hatte, ein weiteres Mal die Amtsgeschäfte in ihrer VG führen soll. Das ist sogar noch ein Fitzelchen mehr Zustimmung als bei der vorigen Wahl im Jahr 2009: Damals stimmten 80,77 Prozent für Söhngen.
"Ich hatte ja eigentlich nicht damit gerechnet, dass ich das Ergebnis vom letzten Mal erreichen würde", sagt Söhngen am Wahlabend. "Da waren ja doch ein paar kritische Themen."Kann man so sagen - allen voran gewiss die Sache mit der Windkraft und den neuen Anlagen, die am Schwarzen Mann demnächst rotieren sollen (der TV berichtete). In Oberlascheid holte der Kommunalchef deshalb wahrscheinlich auch nur 58 Prozent - dort wohnen einige der Gegner des Windkraftvorhabens. Dafür aber fuhr Söhngen in Auw, wo unter anderem Ortsbürgermeister Peter Eichten mit an der Spitze der Initiative "Gegenwind" steht, immerhin noch 77,4 Prozent ein. Sein stärkstes Ergebnis holte der VG-Chef und stellvertretende Vorsitzende des Gemeinde- und Städtebunds Rheinland-Pfalz unterdessen in Rommersheim: Dort stimmten satte 95 Prozent für den Amtsinhaber.
Alles in allem "ein gutes Wahlrergebis", sagt Stadtbürgermeisterin und Parteikollegin Mathilde Weinandy. Das zeige eben, dass die Bürger Vertrauen in ihren Kommunalchef hätten - auch nach mehr als 25 Jahren. Und immerhin, ergänzt Söhngen, hätten dieses Mal 1500 Bürger mehr abgestimmt als vor acht Jahren. Auch wenn das teils der Bundestagswahl geschuldet sei.
Die ist allerdings auch der Grund, warum der Jubel im Rathaus trotzdem verhalten ausfällt: Dafür sind alle an diesem Abend einfach zu besorgt angesichts der Ergebnisse - vor allem wegen des Abschneidens der AfD.
"Das ist ein schlimmes Ergebnis", sagt Aloysius Söhngen. Allerdings sei das Erstarken der Rechten auch in gewisser Weise typisch für das Wahlverhalten der Deutschen. Söhngen verweist auf das Jahr 1969: Nach dem Ende der damaligen Großen Koalition unter Kurt Georg Kiesinger und Willy Brandt sei auch die NPD verhältnismäßig stark geworden.
Immerhin: Im Prümer Land holte die neue Partei mit 7,2 Prozent deutlich weniger Stimmen als im Bundesschnitt. Das, sagt der alte und neue Bürgermeister, sei zumindest "ein Zeichen dafür, dass in der Eifel noch ein bisschen Stabilität herrscht".
Klare Sache in Hallschlag Die Hallschlager lassen sich auch von den jüngsten Vorgängen im Rahmen der Kommunalreform kaum aus der Bahn bringen: Beim Bürgerentscheid über die Frage, wohin sie fusionieren sollen, haben sich 72,6 Prozent der Bürger erneut für Prüm ausgesprochen. Und damit gegen die Verhandlungen, die derzeit beim neuerlichen Versuch eines Zusammenschlusses mit Hillesheim und Gerolstein geführt werden (der TV berichtete).
Vor fünf Jahren, beim ersten Bürgerentscheid in der Kylltalgemeinde, waren es 86,5 Prozent. Diesmal sind es also, bei einer Wahlbeteiligung von 60,5 Prozent, ein paar weniger. Dennoch bleibt die Richtung für die Hallschlager klar. Ortsbürgermeister Dirk Weicker hatte sich hingegen zuletzt für die Dreierfusion innerhalb des Vulkaneifel ausgesprochen. Was sagt er zum aktuellen Ergebnis? "Das zeigt natürlich, wo die Leute hin tendieren. Egal, welche Zahlen auf dem Tisch liegen. Der Bürger möchte nach Prüm - fertig."
Er könne noch nicht sagen, wie er mit dem Ergebnis des Bürgerentscheids nun umgehe. Immerhin laufen ja die Verhandungen mit Hillesheim und Gerolstein noch. Und dabei wolle er auch weiter mitmischen. Im Prinzip habe er jetzt zwei unterschiedlich lautende Mandate, sagt Weicker: "Aber ich weiß schon auch, von wem ich gewählt wurde." Von seinen Bürgern nämlich. Und denen gegenüber fühle er sich vorrangig verpflichtet: "definitiv."
Alle Wahlergebnisse aus der Verbandsgemeinde Prüm unter www.pruem.de
Die Ergebnisse aus der Verbandsgemeinde Arzfeld stehen unter
www.vg-arzfeld.de

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