Ein Wochenende, vier Einbrüche in der Abteistadt Prüm - Weiteres Verbrechen offenbar verhindert

Prüm · Vom privaten Wohnhaus bis zur Bildungseinrichtung: An gleich vier Orten in der Abteistadt haben unbekannte Täter am Wochenende Einbrüche begangen. Die Tankstelle in der Ritzstraße wurde zum zweiten Mal in zwei Wochen heimgesucht.

Prüm. Langsam wird es so manchem in der Abteistadt unheimlich: Gleich vier Einbrüche verzeichnet die Polizei am Wochenende, wie die Beamten der Inspektion Prüm gestern Nachmittag mitteilten. In dieser Häufung, sagt Hauptkommissar Ferdinand Spartz, sei das schon "heftig".

Die Taten im Einzelnen: In der Nacht auf Montag sind - zwei Wochen nach dem bisher letzten Mal (der TV berichtete) - wieder Einbrecher in die Tankstelle in der Ritzstraße eingedrungen und haben das Regal mit den Zigaretten leergeräumt.
Wie schon bei dem Einbruch am 2. Februar setzten der oder die Täter die Alarmanlage außer Betrieb, hebelten sich den Weg zum Verkaufsraum frei und nahmen den gesamten Bestand an Zigaretten mit. Den Schaden schätzen die Beamten auf eine Summe "im fünfstelligen Bereich".

Anders als beim jüngsten Einbruch aber hatte die Polizei diesmal nicht das Glück, kurz darauf den Tatwagen zu finden: Vor zwei Wochen stellte eine Streife nach einer kurzen Verfolgung auf der B 51 bei Reuth einen Audi mit tschechischem Kennzeichen sicher - mitsamt der Beute, aber ohne den Fahrer, der zu Fuß getürmt war.
Der Halter des Wagens sei inzwischen zwar bekannt, sagt Ferdinand Spartz. Aber: "Das ist eine tschechische Autovermietung. Die Ermittlungen zum Fahrer sind noch nicht abgeschlossen." Zu vermuten sei aber, dass dieser den Wagen mit falschen Papieren geliehen hatte. Erfolgsaussichten: mau.Garage auf und ins Haus


Ein weiterer und schwerwiegender Fall ereignete sich ebenfalls in der Nacht auf Montag: Diesmal suchten die Täter ein Wohnhaus im Schlehdornweg heim. Sie brachen einen davor parkenden Wagen auf, in dem der Öffner für das Garagentor lag. Damit verschafften sie sich Zugang zur Garage und gelangten von dort durch eine unverschlossene Verbindungstür ins Haus. Drinnen stahlen sie den Autoschlüssel, mehrere Hundert Euro - und raubten anschließend auch das Auto, einen silbernen Mercedes R 350.

Am Nachmittag ergänzt die Polizei ihre Mitteilung: In der gleichen Straße seien an einem Skoda Fabia Kombi zwei Scheiben eingeschlagen und ebenfalls der Toröffner aus dem Wagen geholt worden. Vermutlich seien aber die Täter gestört worden, weshalb sie dann nicht ins Haus gelangten.
Die Masche mit dem Garagentor - erst vor wenigen Tagen hatte der TV darüber berichtet, dass sich diese Art von Einbrüchen häuft. Die Polizei rät dringend dazu, die Fernbedienung nicht offen im Auto liegen zu lassen.
Nächster Schauplatz: Die Bertrada-Grundschule in der Kalvarienbergstraße: Schon am Samstag hatte Schulleiter Arnold Gierten Hebelspuren an einer Eingangstür bemerkt - allerdings war sie nicht geöffnet worden. Am nächsten Tag fielen einer Kollegin weitere Spuren auf - aber erst in der Nacht auf Montag gelangen die Täter dann hinein, brachen fünf weitere Türen auf und raubten einige Hundert Euro. Der Sachschaden, den sie dabei anrichteten, ist noch erheblich höher: Nach Angaben der Polizei dürfte er mindestens 5000 Euro betragen. "Das Schlimmste ist", sagt Schulleiter Arnold Gierten, "dass die Kolleginnen jetzt Angst haben, wenn sie am Wochenende hier arbeiten."

Ebenfalls am Wochenende wurde auch das Konvikt Schauplatz eines Einbruchs: Unbekannte hebelten dort die Tür zum Anbau auf, in dem auch die Caritas und die Katholische Erwachsenenbildung residieren. Aus einem Büro der Ökumenischen Jugendhilfestation stahlen sie Bares aus mehreren Geldbörsen. Die Polizei vermutet dahinter die gleichen Täter wie in die Grundschule.

Mindestens zwei Mal davor sind Unbekannte bereits ins Konvikt eingedrungen: Die Videokamera am Gebäude, sagt Verwalter Willi Weinandy, habe aufgezeichnet, wie "drei junge Leute am Eingang reinkommen und in den Keller gehen". Dort trieben sie es dann richtig wild: Sie nahmen den Feuerlöscher von der Wand, sprühten alles voll und hinterließen anschließend Fäkalien in der Toilette und an den Wänden. Beim nächsten Besuch wurden sie vom Hausmeister vertrieben. Die Videoaufnahmen seien allerdings nicht sonderlich deutlich, sagt Weinandy. Konsequenz: "Wir wollen jetzt neue Kameras installieren."
Die Polizei bittet in allen Fällen um Hinweise unter Telefon 06551/9420.

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