Ein Zug, ein Fest

PRÜM. Bei strahlendem Sonnenschein und in schönster Feierlaune sind gestern 17 000 Menschen durch die Wanderhauptstadt Prüm gezogen. Fast genauso viele Besucher säumten die Straßen, um den Festumzug zu sehen.

Die Schattenplätze waren schnell vergeben: Insgesamt mehr als 30 000 Wanderer, Musikanten und weitere Aktive bevölkerten gestern die Prümer Innenstadt beim großen Festumzug des Deutschen Wandertags. Mehr als 17 000 Menschen aus der ganzen Republik und der Eifel wanderten, tanzten und musizierten bunt kostümiert durch die Stadt. Sie feierten nicht allein: Fast genau so viele Zuschauer ließen sich von der ausgelassenen Stimmung mitreißen - und sangen kräftig mit. Phasenweise ging es sogar regelrecht karnevalistisch zu. Zwar flogen keine Kamellen, aber etliche Teilnehmer-Gruppen machten mit "Kölle Alaaf"-Rufen klar, woher sie kamen. Alle Teilnehmer waren farbenfroh kostümiert. Vom Dirndl bis zur Ritterrüstung, vom Barock-Kostüm bis zur Bauernarmee-Kluft - der Umzug war einfach schön anzuschauen. Nicht alle gingen zu Fuß: Integriert waren auch mehrere Motivwagen. Auf einem thronte Apfelkönigin Rebecca aus Bollendorf, und zwar in einem riesigen - genau, Apfel. In Trachten kamen die Wanderer der Erzgebirgsvereine. Der Umzug bedeutete allerdings auch einen Großeinsatz für die Hilfs- und Rettungsdienste: Das Rote Kreuz musste immer wieder ausrücken, um schwächelnden Teilnehmern Erste Hilfe wegen Kreislaufbeschwerden zu leisten. Ein älterer Mann erlitt, allerdings schon vor Beginn des Umzugs um 14 Uhr, einen Herzinfarkt. Er war einer von mehr als zehn Menschen, die ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Einen Tag ohne nennenswerten Einsatz verbrachte die Prümer Polizei, die gemeinsam mit ihren belgischen Kollegen vor Ort war.

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