Ein neues "Ohr" für Brühlborn

Risiken verringern, Unfallschwerpunkte entschärfen: Damit befasst sich jedes Jahr die Unfallkommission im Bezirk der Polizei-Inspektion (PI) Prüm. Zwei Ergebnisse: Die anstehenden Umbauten an der B51-Ausfahrt Brühlborn und an der A60-Anschlussstelle Prüm.

Prüm. Die A60-Anschlussstelle Prüm: An dieser Kreuzung von vier Straßen kommt einiges zusammen. Und zwar wörtlich. Das heißt: Dort kracht es immer wieder.Genauso wie an der B51-Ausfahrt bei Brühlborn. Beides sind daher Unfallschwerpunkte: "Irgendwann reicht die beste Beschilderung nicht mehr", sagt Alois Gerharz vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein. "Dann müssen wir anders vorgehen."

Anders vorgehen - das heißt: umbauen. In Brühlborn wird deshalb (der TV berichtete) voraussichtlich ab Sommer die seit Jahrzehnten funktionslos in der Landschaft stehende Brücke aktiviert und erhält ein neues "Ohr" - eine Abzweigspur. Künftig wird man dort in die gewünschte Richtung aus- oder auffahren können, ohne die Bundesstraße 410 kreuzen zu müssen. Die Ausschreibung laufe, sagt Gerharz, die Kosten sollen etwa eine Million Euro betragen.

Etwas günstiger wird im kommenden Jahr der geplante Kreisverkehr an der Anschlussstelle zur A 60: Rund 600 000 Euro. Beide Projekte sind Ergebnisse der Kommissionsarbeit (siehe Extra). Dabei betrachten die Mitglieder alle Straßenabschnitte, auf denen es häufiger zu Unfällen kommt. Dabei, ergänzt Richard Zeimetz, der Verkehrssicherheits-Experte der PI Prüm, gelte immer der Grundsatz: "Was könnte hier außer dem Verhalten des Verkehrsteilnehmers noch eine Rolle gespielt haben?"

Bereits umgesetzt: die Änderung der B51-Auffahrt bei Olzheim, mitsamt dem Aufstellen einer Leitschiene für kreuzungsfreies Einmünden. Dort ging die Zahl der Unfälle zurück.

Bei Brandscheid, an der Kreuzung der L17 (die dort vom "Schwarzen Mann" herabkommt) und der L20 ließen die Verantwortlichen das Tempo reduzieren und den Bewuchs herunterschneiden. So haben die Autofahrer eine bessere Sicht auf diese Kreuzung, an der in den vergangenen Jahren drei Menschen bei Unfällen schwer verletzt wurden.

Kaum ohne verändertes Fahrverhalten zu lösen, das betonen Zeimetz und Gerharz noch einmal, sei jedoch das Problem der Wildunfälle - die Kommission warnt deshalb erneut vor diesem Risiko.

EXTRA Unfallschwerpunkte und wie man sie entschärfen kann: All dies bespricht jedes Jahr eine große Runde für mehr Verkehrssicherheit in der Inspektion Prüm. Neben den Polizeibeamten dabei: die Verbandsgemeinden Arzfeld, Obere Kyll und Prüm, Autobahn- und Straßenmeisterei, die Verkehrsbehörden im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Vulkaneifelkreis und der Landesbetrieb Mobilität Gerolstein, der auch den Vorsitz in der Kommission hat. (fpl)

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