"Ein solides Fundament"

PRÜM. Dankbar gegenüber den Gründungsvätern, stolz auf das Erreichte, selbstbewusst und kämpferisch die Gegenwartsprobleme im Visier und optimistisch - "trotz allem" - den Blick in die Zukunft gerichtet. So präsentiert sich die Kraftfahrzeug-Innung Daun-Prüm an der Schwelle des siebten Jahrzehnts ihres Bestehens.

Gratulanten waren prominente Vertreter nahezu aller öffentlichen Bereiche, insbesondere des KFZ-Handwerks. Sie alle, die Ehrenmitglieder, die zahlreichen Festgäste aus den KFZ-Betrieben, aber auch interessierte Bürger, hieß Innungs-Obermeister Walter Zimmer willkommen. "Nur durch gemeinsame Interessenvertretung ist es unserem Handwerk gelungen, die Stellung und Anerkennung in der Gesellschaft und Wirtschaft zu erlangen, die wir heute haben", konstatierte der Obermeister. Das KFZ-Handwerk gelte bei vielen jungen Menschen als erste Wahl, wenn es darum gehe, einen handwerklichen Beruf zu ergreifen. Derweil sei das KFZ-Handwerk, wie kein anderer Handwerkszweig, immer wieder gefordert, in die Betriebe zu investieren. Um dabei die richtigen Entscheidungen zu treffen, bedürfe es möglichst vielfältiger Informationen. Ein solides Fundament in Form einer starken Innung sei deshalb wichtig. "Mit über siebzig Mitgliedsbetrieben ist bei uns dieser Grundstein gelegt", schloss Walter Zimmer. Rudolf Schüssler, Geschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeughandwerk, ("in meinem Inneren bin ich immer Eifeler und mit meiner Innung verhaftet geblieben") beklagte vor allem den Tanktourismus und die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung. Eindringlich plädierte er für die Sicherheit der unternehmerischen Freiheit. "Ich versuche, in Ihrem Sinne in Bonn und Brüssel zu arbeiten", versicherte er. Interessante Zahlen nannte der Präsident des Verbandes des Kraftfahrzeuggewerbes Rheinland, Wolfgang Witsch. Demnach beschäftigt das deutsche Kraftfahrzeuggewerbe mit seinen 252 Innungen und 42 000 Meisterbetrieben 480 000 Mitarbeiter, davon rund 22 000 in Rheinland-Pfalz. "Zwar arbeitet fast jeder siebte in Deutschland für das Automobil, aber es wachsen auch die wirtschaftlichen Sorgen", so Witsch. Die Diskussion um Filter und Feinstaub, Pendlerpauschale, höhere Mehrwertsteuer, Ölpreis-Diktate, Designschutz mit Reparaturklausel, PKW-Maut und vieles mehr, verunsichere die Autokäufer. Dem permanenten Ertrags- und Werteverfall gelte es, mit hoher Ausbildungsqualität und Fachkompetenz zu begegnen. Auch Rudolf Müller, Präsident der Handwerkskammer Trier, unterstrich die Notwendigkeit bester handwerklicher Serviceleistungen. Nur in Ausstellungsräume zu investieren, genüge nicht, um auf Dauer erfolgreich zu sein. Gleichwohl machte Müller auch einen Silberstreif am Konjunkturhorizont aus. Laut neuester Herbstumfrage der Kammer, sei der Geschäftsklimaindex im KFZ-Handwerk der Region Trier erstmals seit Jahren wieder "im grünen Bereich", was zu verhaltenem Optimismus berechtige. Seit Bestehen der Innung rund 1000 Lehrlinge

Die Initiative der "Handvoll Männer", die im Jahre 1946 die Innung gründeten, würdigte der Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Westeifel, Hermann Zahnen. Ihm zufolge sind in den letzten zehn Jahren 321 Lehrlinge erfolgreich ausgebildet worden. Seit Bestehen der Innung waren es etwa tausend. Derzeit gibt es 165 Lehrlinge. Geehrt für langjährige Zugehörigkeit wurden Rainer Glandien, 12 Jahre Mitglied; Helmut Klasen, 16 Jahre Mitglied, und Hans-Joachim Schmidt, 10 Jahre Mitglied. Sie erhielten die Silberne Ehrennadel. Die Goldene Ehrennadel erhielt Günter Knötgen. Er ist seit 22 Jahren Innungsmitglied. Musikalisch umrahmt wurde die Jubiläumsfeier von einer Saxofongruppe der Kreismusikschule.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort