Eine Gartenschau vom Feinsten

Ein schöner Platz im kleinen Ort: der Garten von Alma Hermes in Lauperath. Das klassisch angelegte Kleinod wird jetzt auch fernsehbekannt - als einer der zehn schönsten Bauerngärten in Rheinland-Pfalz.

Lauperath. Lasst Blumen sprechen - oder vielleicht doch den Ortsbürgermeister: "Eine absolute Zierde", sagt Lauperaths Gemeindechef Gerhard Kauth, wenn er auf Familie Hermes, ihren Ferien-Bauernhof und ihr Engagement im Dorf und für den Tourismus angesprochen wird.

Ein besonderes Schmuckstück ist dabei der klassische Bauerngarten von Alma Hermes. Klassisch deshalb, weil sich die Hausherrin bei der Gestaltung an historischen Vorlagen orientiert hat: "Die Vierer-Einteilung nach dem Vorbild von Klostergärten", erklärt sie.

Die mit Naturstein gepflasterten und von Buchsbaum gesäumten Pfade erinnerten an das Kreuz und stünden für Christus. Sie treffen sich in der Mitte an einem bepflanzten Rondell, in dessen Zentrum wiederum ein Rosenbaum wächst - wie der Lebensbaum, der im Garten Eden gestanden haben soll.

Der Buchsbaum, berichtet Alma Hermes, sollte den Teufel fernhalten, aber er diene auch einem anderen Zweck: Er schütze die Gartenpflanzen vor starkem Wind. Vor 25 Jahren habe sie die Einfassungen gesetzt - und damit begann die Arbeit erst richtig: "Man muss immer dabei bleiben", sagt die Besitzerin. Aber sie tut es gern - nicht zuletzt, weil auch die Feriengäste auf dem "Mayischhof" den Bauerngarten im Schatten der Kapelle als Refugium nutzen.

"Geometrie und Symmetrie" seien die beiden Zauberworte für einen solchen Garten, sagt Hermes, das Konzept gebe ihm Halt und Form. Und dennoch wirkt er nicht streng: Geplantes und zufällig Gewachsenes ergänzen sich harmonisch. Zwischen den von Alma Hermes gesetzten Pflanzen sprießen auch unvorhergesehene, bunte "Gäste" - weil sie dürfen.

Wie gesagt: ein schöner Ort. Das finden auch die Kollegen von der SWR-Landesschau. Deshalb wählte eine Fachjury den Garten von Alma Hermes unter die zehn besten in Rheinland-Pfalz. Zwei weitere Finalisten des "Gartenzauber"-Wettbewerbs kommen ebenfalls aus der Region: Christine Nicolay in Greimerath und Winfried Baulig in Konz.

In der Abschlusswoche von Montag, 21. Juli, bis Freitag, 25. Juli, werden täglich ab 18.45 Uhr zwei der Finalisten in der Landesschau vorgestellt und gegeneinander antreten. Die Tagesgewinner werden dann in der "Gartenzauber"-Finalsendung am Samstag, 26. Juli, 18.45 Uhr, zur Endausscheidung vorgestellt. Die Zuschauer entscheiden per Anruf, welche drei Gärten ganz vorn liegen und am Freitag, 1. August, 16.05 Uhr, gegen die drei Gewinner aus Baden-Württemberg antreten, wenn "der schönste Garten im Südwesten" ermittelt werden soll.

EXTRA Mit Karl dem Großen fing es an: In der sogenannten Domänenverordnung aus dem Jahr 812 soll Kaiser Karl befohlen haben, in diesen Gärten 72 Nutzpflanzen zu setzen, um damit Menschen und Tiere zu ernähren oder zu heilen. So funktioniert das auch bei Alma Hermes: Kräuter wie Thymian, Dill, Liebstöckel, Majoran und viele andere nutzt sie beispielsweise für die Küche, macht daraus Gewürze oder Getränke wie Tee, Likör, Obstwein und Aufgesetzten. (fpl)

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