Eine viel besuchte Gebets- und Zufluchtsstätte

LISSENDORF. (red) Zum Auftakt des diesjährigen Pfarrfestes wird die Marienkapelle am Ehrenfriedhof neu eingesegnet. Das Geld für die Sanierung von Dach, Turm und Außenwänden stammt ausschließlich aus Aktionen und Spenden.

In der Pfarrei Lissendorf St. Dionysius findet alle zwei Jahre ein Pfarrfest statt, und zwischen dem zuletzt gefeierten und dem diesjährigen ist Bemerkenswertes geschehen. An der im Besitz der Kirchengemeinde stehenden Marienkapelle am Fuß des Burgbergs mussten das Dach, der Turm und die Außenwände dringend saniert werden, hatte Udo Klinkhammer, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates, im Vorfeld des Pfarrfestes 2004 bekannt gemacht. Seither ist viel passiert: "Wir haben zwei Adventskonzerte veranstaltet und am Kirmessonntag 2005 einen Waffelstand organisiert. Außerdem haben wir jede Menge Geldspenden von Pfarrangehörigen und Vereinen bekommen, und einiges wurde in Eigenleistung geschafft." So habe die rund 10 000 Euro teure Sanierungsmaßnahme ohne einen Cent aus dem Haushalt der Kirchengemeinde durchgeführt werden können, erläutert Udo Klinkhammer. Einen Zuschuss vom Bistum gebe es für Gebetsorte, an denen nicht Gottesdienst gefeiert werde, ohnehin nicht. Dass es sich bei der Marienkapelle am Ehrenfriedhof um eine viel besuchte Gebets- und Zufluchtsstätte handelt, ist seit der Erbauung im Jahr 1889 überliefert. Damals hatten Heinrich und Anna-Maria Schmitz die Kapelle aus Dankbarkeit erbauen lassen. Die Eheleute hatten vier Kinder, von denen zwei starben, als 1875 die Diphtherie im Dorf grassierte. Die frommen Eltern versprachen, zu Ehren der Mutter Gottes eine Kapelle zu errichten, wenn ihre beiden Kinder am Leben blieben. Ein Foto erinnert heute noch an die Stifter, deren Bitte wohl erhört wurde. Nach der Sanierung ist das über 100 Jahre alte Kapellchen wieder ein wahres Schmuckstück - mit seinem Türmchen und dem Dach aus Naturschiefer, dem sanierten Sandsteingewände und dem frischen Außenanstrich. Innen präsentiert es sich sauber und gepflegt. Dafür, so erklärt Udo Klinkhammer, garantierten vor allem Jakob und Emilie Schmitz, die die Marienkapelle gemeinsam mit weiteren Familienmitgliedern seit Jahrzehnten hegen und pflegen. Versorgung der Kapelle als Lebensaufgabe

Den ganzen Sommer über steckt Emilie Schmitz frische Blumen in die Altargefäße. Die Besucher können Opferlichter anzünden, für den Nachschub der Kerzen ist sie ebenfalls zuständig. "Die Versorgung der Marienkapelle gehört zu meinem Leben," sagt Emilie Schmitz. Am Samstag, 2. September, wird das diesjährige Pfarrfest um 18 Uhr mit der Neueinsegnung der Kapelle durch Pastor Reinhard Mallmann eröffnet. Anschließend wird auf dem Platz an der Kirche weiter gefeiert. Am Sonntag, 3. September, findet um 10.15 Uhr ein Hochamt unter Mitwirkung des Kirchenchores statt. Die Hubertusbläser Birgel geben ein Frühschoppenkonzert, es gibt ganztags Speisen und Getränke, und die Mitglieder der Frauengemeinschaft verkaufen selbst gemachte Produkte. Von 14 bis 17 Uhr gibt es Angebote für Kinder. Der Erlös des Festes wird für Arbeiten an der Pfarrkirche sowie an den Filialkapellen Basberg, Birgel und Gönnersdorf verwendet.

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