Elsas Abenteuer in der Unterwelt

"Man kann die Geschichte gar nicht glauben", erzählte Landwirt Robert Daniels aus Blankenheim-Lommersdorf. Und hat von einem wahrlich unglaublichen Geschehnis zu berichten.

Blankenheim. "Du schaust in ein Loch auf deiner Wiese, das etwa vier Meter tief ist, und siehst plötzlich zwei Augen, die dich von unten anstarren." Der erste Gedanke des Landwirts: "Das kann doch nicht sein!" Das Loch, durch das seine Kuh in die Tiefe gestürzt war, hatte nur einen Durchmesser von etwa einem Meter. Die Geschichte ereignete sich am 6. Oktober. Es war ein schöner warmer Sonnentag. Robert Daniels war mit seinem Traktor unterwegs und kam an der Wiese am "Eisenberg" vorbei, die an der L 115 liegt, gleich in Höhe des Radarmessgerätes.Eine der tragenden Kühe fehlte

Auf der Wiese sollten sieben tragende Kühe stehen, doch es waren nur sechs. Zunächst dachte sich der Landwirt nichts dabei, denn das fehlende Tier hätte durchaus an der anderen Ecke grasen können. Da entdeckte der Bauer das Loch im Grundstück, das er von der Gemeinde gepachtet hat. Dass es sich um ein Flurstück handelt, unter dem einst Bergbau betrieben wurde, war ihm bekannt. Dies verrät schon der Name."Es dauerte einen Moment, bis sich meine Augen an die Dunkelheit im Loch gewöhnt hatten", sagt der Bauer. Dann erkannte er seine Kuh Elsa. Die steckte in vier Metern Tiefe in einem Schacht, der auf die Erzgewinnung in Lommersdorf zurückgeht. Landwirt Robert Daniels, selbst Feuerwehrmann, erkannte, dass er das Tier nicht so einfach befreien konnte. Er informierte einen Mitarbeiter der Gemeinde Blankenheim.Doch wie sollten die Männer in das Loch gelangen? Das Erdreich hätte nachrutschen können. Man konnte der Kuh also keinen Gurt anlegen, um sie herauszuziehen. Der Mitarbeiter der Ortsgemeinde hatte schließlich die rettende Idee. Er schlug vor, das Tier auszugraben. Mit einem Löffelbagger arbeitete er sich langsam heran und schuf der Kuh eine Schräge. Während der Bergung blieb die Kuh ruhig. Sie erkannte schließlich, dass der Weg frei war, und kletterte selbstständig heraus. Bauer Daniels vermutet, dass die Kuh längere Zeit in dem Loch hatte ausharren müssen. Wasser war im Schacht zwar vorhanden, aber nichts zum Fressen. Längere Zeit war die Kuh nach der Rettung regelrecht apathisch. Doch nun geht es ihr wieder besser. Das Bergbauamt hat den Stollen mittlerweile von einer Blankenheimer Firma fachgerecht verschließen lassen.

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