Engagement gefragt

Lebensmittel für Bedürftige organisieren: Dieser Aufgabe wird sich ab Herbst die Prümer Tafel für sozial Benachteiligte widmen. In Bitburg und Daun besteht das Hilfsprojekt "Tafel" bereits. Am kommenden Donnerstag laden die Initiatoren zu einer Informationsveranstaltung ins ehemalige Konvikt ein.

 Sie setzen sich für die Prümer Tafel ein: Bürgermeister Alois Söhngen (VG Prüm), Dekanatsreferent Manfred Sohns, Dechant Karl Kneißl, Bürgermeister Werner Arenz (VG Obere Kyll), Bürgermeister Patrick Schnieder (VG Arzfeld), Projektbetreuer Markus Zilles, Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath und Caritas-Mitarbeiter Michael Fasen. TV-Foto: Lothar Kolling

Sie setzen sich für die Prümer Tafel ein: Bürgermeister Alois Söhngen (VG Prüm), Dekanatsreferent Manfred Sohns, Dechant Karl Kneißl, Bürgermeister Werner Arenz (VG Obere Kyll), Bürgermeister Patrick Schnieder (VG Arzfeld), Projektbetreuer Markus Zilles, Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath und Caritas-Mitarbeiter Michael Fasen. TV-Foto: Lothar Kolling

Prüm. Anfang Mai dieses Jahres nahmen die Träger des Projekts, der Caritasverband Westeifel und das Dekanat St. Willibrord Westeifel, erste Gespräche mit der Stadt und der Verbandsgemeinde Prüm auf (der TV berichtete). Mittlerweile sind die Planungen fortgeschritten und die Vorbereitungen für die Umsetzung in vollem Gange. Das Angebot der Prümer Tafel soll für das Gebiet der Verbandsgemeinden Arzfeld, Obere Kyll und Prüm gelten. Die drei Verwaltungen sicherten für das Hilfsprojekt ihre volle Unterstützung zu.Lebensmittel für einen symbolischen Preis

Ziel ist es, ein Ladenlokal einzurichten, in dem Bedürftige für den symbolischen Preis von einem Euro Lebensmittel erhalten. Dem liegt die Idee zugrunde, Menschen in Not zu helfen und gleichzeitig wertvolle Lebensmittel, die sonst in den Abfall wanderten, einer sinnvollen Verwendung zukommen zu lassen. Für den Laden sind Spenden einwandfreier Waren vorgesehen, die nicht mehr für den regulären Verkauf geeignet sind, etwa weil das Verfallsdatum kurz vor dem Ablauf steht oder Verpackungen falsch etikettiert sind. Der Laden soll immer freitags geöffnet sein. Ein großräumiges Geschäft muss für den Zweck noch angemietet werden. Betreut wird die Prümer Tafel von Markus Zilles.In Bitburg läuft das Projekt seit Dezember vergangenen Jahres. Auf den Gedanken, auch in Prüm eine Tafel einzurichten, kamen die Organisatoren, da viele Menschen aus dem Raum Prüm und Arzfeld das Angebot in Bitburg nutzen und dafür mitunter weite Anfahrten auf sich nehmen. "Dass viele Menschen die Schwierigkeiten der Verkehrsanbindung auf sich nehmen, um nach Bitburg zu kommen, ist ein wichtiger Grund, bei dem Projekt mitzumachen", sagt Patrick Schnieder, Bürgermeister der VG Arzfeld. Derzeit werden von Bitburg aus 35 Haushalte mit insgesamt 100 Personen der Verbandsgemeinden Prüm und Arzfeld versorgt. In Prüm wird mit einer Nachfrage von durchschnittlich 130 Personen pro Woche gerechnet. Alois Söhngen, Bürgermeister der VG Prüm, weist auf die Notwendigkeit der Prümer Tafel hin: "Mich hat es selbst erstaunt, wie viele Menschen das Angebot in Bitburg in Anspruch nehmen. Es handelt sich oft um versteckte Armut." Werner Arenz, Bürgermeister der VG Obere Kyll, betont den wohltätigen Aspekt: "Die Tafel ist ein Weg der unbürokratischen Hilfe. Hier besteht die Möglichkeit, Menschen individuell zu unterstützen."Vielfältige Aufgaben für Ehrenamtliche

Dass das "bitter notwendig ist", erfährt Dechant Karl Kneißl, Vorsitzender des Caritasverbandes, täglich im Rahmen der Seelsorge: "Die Verarmung schreitet sehr schnell vorwärts. Es handelt sich dabei nicht um Einzelfälle." Alte Menschen seien genauso betroffen wie junge Familien, sagt Kneißl. Jetzt sind die Initiatoren auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern, ohne deren Engagement die Prümer Tafel nicht zu realisieren ist. "Wir sind auf die Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen", sagt Winfried Wülferath, Geschäftsführer des Caritasverbands Westeifel. Die Möglichkeiten, sich bei dem Projekt einzubringen, sind vielfältig. Dass sich hierfür Bürger finden werden, ist sich Dekanatsreferent Manfred Sohns, der an dem Projekt mitwirkt, sicher: "Schon oft haben mich Leute gefragt, wo sie sich gemeinnützig engagieren könnten." Die Initiatoren laden zu einer Infoveranstaltung am Donnerstag, 6. September, um 19 Uhr in die Aula des ehemaligen Konvikts ein.

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