Erfolgreiche Spürnasen

WITTLICH. Auf ein ereignisreiches Jahr blickt die Rettungshundestaffel Eifel-Mosel zurück. Die Rettungshunde wurden im vergangenen Jahr elf Mal über die Leitstelle Trier alarmiert, um nach vermissten Menschen zu suchen. Zusätzlich bewältigten sie im heißen Sommer 2006 drei Bereitschaften während der Fußballweltmeisterschaft in Frankfurt.

 Im vergangenen Jahr kam es immer wieder auf ihre Spürnasen an: Die Hunde der Rettungshundestaffel Eifel-Mosel suchten in der Region nach vermissten Menschen. TV-Foto: Carl Münzel

Im vergangenen Jahr kam es immer wieder auf ihre Spürnasen an: Die Hunde der Rettungshundestaffel Eifel-Mosel suchten in der Region nach vermissten Menschen. TV-Foto: Carl Münzel

"80 Prozent der Einsätze fanden vergangenes Jahr nachts statt, was die Arbeit vor Ort mitunter erheblich erschwert hat, wenn im Suchgebiet steile Hanglagen waren", fasst Tanja Morscheit, Pressesprecherin der Hundestaffel, die Eindrücke von 2006 zusammen. "Bei den vermissten Personen waren alle erwachsenen Altersgruppen dabei. Bei vielen wurde die Orientierungslosigkeit entweder ausgelöst durch geistige Behinderung, Demenz oder Schock. Dazu kamen Personen mit Selbstmordabsichten" Schnelles Handeln zeichnet die Einsatzkräfte der Rettungshundestaffel aus. Im August wurden nach einem Verkehrsunfall mit einem Quad zwei Personen in Strotzbüsch vermisst. Die Spuren an der Unfallstelle deuteten auf schwere Verletzungen der beteiligten Fahrer hin. Ein Vorausfahrzeug der Hundestaffel mit drei Einsatzkräften und einem Flächensuchhund eilte sofort nach der Alarmierung zur Unfallstelle. Vor Ort wurde mit diesem ersten Team die Suche begonnen. Im nachrückenden Transportwagen kamen vier weitere Rettungshundeführer mit ihren Hunden zum Einsatz. "Ungewöhnlich an diesem Notfall war, wie sich hinterher herausstellte, dass die Unfallgeschädigten sich absichtlich versteckt hielten und sich trotz ihrer Verletzungen nicht helfen lassen wollten." Von Erfolg gekrönt war dagegen die Suche nach einer Touristin, die sich im September nach Mitternacht im Wald bei Bleckhausen (Kreis Daun) verlaufen und verletzt hatte. Die Hundestaffel wurde gegen halb drei Uhr alarmiert. Um 6 Uhr morgens wurde schließlich die vermisste Frau, die aufgrund ihrer Verletzung nicht mehr gehen konnte, gemeinsam mit einem Feuerwehrmann der Bleckhausener Wehr gefunden. An diesem Einsatz waren fünf Flächensuchhunde und sechs Einsatzkräfte der Staffel beteiligt. Einsätze bei jedem Wetter

"Häufig lösen wir immer noch Erstaunen aus, weil unsere Hunde bei jeder Wetterlage und auch nachts zuverlässig arbeiten", berichtet Morscheit. Sie lobt besonders die gute Zusammenarbeit mit der Leitstelle Trier, den Feuerwehren, der Polizei und den Hilfsorganisationen wie Deutsches Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk und Malteser Hilfsdienst. "Wie gut die einzelnen Fachbereiche zusammenwirken, zeigte sich am Tag der Hilfsorganisationen im Mai in Morbach. Davon konnte sich die Bevölkerung selbst ein Bild machen, als alle Organisationen gemeinsam mehrere Opfer aus den Trümmern einer simulierten Hausexplosion zogen und die Rettungshunde ihren Teil der gestellten Aufgabe erfüllten." Für die Rettungshundestaffel war auch die WM in Deutschland ein herausragendes Ereignis. Für die Absicherung der Spiele in Frankfurt waren jeweils fünf Hundeführer mit vier bis fünf Flächen- beziehungsweise Trümmersuchhunden 64 Stunden lang in Bereitschaftsräumen unweit der Austragungsstätten stationiert. "Zwei Spiele waren werktags, die meisten unserer Hundeführer opferten dafür einen Teil ihres Urlaubs." Besser haben es dagegen die Hunde. Für sie zählt nur der Spaß an der Sucharbeit - Tag und Uhrzeit sind ihnen egal.

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