Erst einer, dann zwei, dann drei, dann vier

Prüm · Vier LKW-Unfälle in wenigen Tagen: In der Eisnacht von Freitag auf Samstag ist ein spanischer Sattelzug in der B 51-Anschlussstelle Brühlborn einen Hang hinab gestürzt. Wenige Stunden später und nur ein paar Hundert Meter weiter riss sich ein bulgarischer Laster den Tank auf und verlor Dieseltreibstoff. Bereits in der vorigen Woche waren zwei weitere LKW auf der B 51 verunglückt.

Prüm. Es war kein ganz ereignisfreies Wochenende für die Einsatzkräfte im Prümer Land. Zwar blieb es in der Eisnacht von Freitag auf Samstag nach Angaben der Polizei-Inspektion Prüm fast überall ruhig auf den spiegelglatten Straßen, gegen 0.20 Uhr aber erwischte es dann doch einen spanischen Sattelzug: Der LKW, beladen mit Milchprodukten, zertrümmerte nach einer Schleuderpartie an der Anschlussstelle Brühlborn zuerst die Beton-Teiler, durchbrach dann die Leitplanke und stürzte den Hang hinab. Fahrer und Copilot wurden bei dem Unfall schwer verletzt und vom DRK ins Krankenhaus Prüm gebracht - ebenso wie ein Feuerwehrmann, der auf der vereisten Straße stürzte und sich einen Bruch an der Hand zuzog. Den Sachschaden an Zugmaschine, Auflieger und Ladung schätzen die Polizeibeamten auf 200 000 Euro. Mit im Einsatz: die Straßenmeisterei und die Feuerwehren Prüm, Niederprüm und Weinsfeld. Auch Gerolstein war zunächst alarmiert, da man infolge erster Meldungen vermutet hatte, es handle sich bei dem LKW um einen Tanklastwagen.
Nur wenige Stunden später mussten die Prümer Wehren wieder raus, zur zweiten Havarie: Zwischen der Anschlussstelle Brühlborn und dem Parkplatz "Schöne Aussicht" krachte gegen 11.30 Uhr ein bulgarischer Sattelzug aus ungeklärter Ursache in die Leitplanke. Der Fahrer blieb unverletzt - aber der Tank des Transporters riss auf, rund 300 Liter Dieselkraftstoff liefen auf die Fahrbahn und wurden von den Einsatzkräften aufgefangen. Der Bulgare, sagt Polizei-Hauptkommissar Frank Kerner, "kam von der A 60, vollgetankt aus Richtung Luxemburg". Ob auch Erdreich betroffen war und entsorgt werden muss, stand zunächst noch nicht fest.
Zum Jahresbeginn häufen sich die Unfälle im Schwerlastverkehr rund um Prüm: Erst am Dienstag, 12. Januar, war auf der B 51 bei Stadtkyll ein niederländischer Möbeltransporter verunglückt - der LKW war in einer lang gezogenen Linkskurve geradeausgefahren. Der Fahrer erlitt leichte Verletzungen.
Am vorigen Sonntag geriet an der Anschlussstelle Olzheim ein mit Eisbergsalat beladener Sattelzug aus Spanien in den Graben: Der Unfall geschah auf schneebedeckter Fahrbahn gegen 5.50 Uhr. Der Fahrer blieb unverletzt, der Sattelzug musste mit einem Kran geborgen werden (der TV berichtete).
Fazit: vier LKW-Unfälle in weniger als zwei Wochen. Das Jahr fängt nicht gut an - "wir haben da im Moment eine kleine Serie", sagt Frank Kerner. Dennoch ereigneten sich, angesichts der hohen Zahl von täglich weit mehr als 10 000 Fahrzeugen auf der Bundesstraße 51, immer noch verhältnismäßig wenige Unfälle.

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