Erster Kreisverkehr auf dem Wunschzettel

Im Haushaltsplan der Stadt Prüm für 2008 klafft ein Loch von rund 1,2 Millionen Euro. Die Fraktionssprecher beklagten in erster Linie die allgemein mangelnde Finanzausstattung der Kommunen.

 Trotz frostiger Temperaturen laufen erste Vorarbeiten am ehemaligen Bahngelände. Die Stadt trägt die Kosten für die Gehwege und die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. TV-Foto: Marcus Hormes

Trotz frostiger Temperaturen laufen erste Vorarbeiten am ehemaligen Bahngelände. Die Stadt trägt die Kosten für die Gehwege und die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. TV-Foto: Marcus Hormes

Prüm. "Es hat sich nichts geändert", stellte Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) zum wie immer defizitären Haushaltsplan der Stadt fest. Von 7,4 Millionen Euro Ausgaben im Verwaltungshaushalt sind 6,2 Millionen nicht durch Einnahmen gedeckt. Der Vermögenshaushalt umfasst rund 500 000 Euro. Noch nicht eingerechnet ist die vom Rat der Verbandsgemeinde (VG) beschlossene Senkung der VG-Umlage um zwei Prozentpunkte (der TV berichtete). Das bedeutet rund 90 000 Euro Nachschlag zugunsten der Stadt.Weinandy machte das Dilemma des Sparzwangs bei gleichzeitigem Sanierungsrückstau der Straßen deutlich. Für 2008 stünden der Ausbau der Bahnhofstraße/B 410 (siehe Extra) an, die Erneuerung der Fenster im Haus des Gastes und das Fortschreiten der Planung für den neuen Friedhof. Bürgermeister Aloysius Söhngen (CDU) verwies auf sinkende Einzelposten bei den Ausgaben: "Der Sparwille wird deutlich."Franz-Josef Keilen (CDU) nannte als eine künftige Aufgabe, die Innenstadt attraktiver zu machen: "Dank der Investoren sind wir am Bahnhof ein gutes Stück vorangekommen. Die manchmal schwierigen Verhandlungen haben sich gelohnt." Neben dem Ausbau der Bahnhofstraße müsse es Ziel sein, 2008 auch den Kreisverkehr Heldstraße/Gerberweg/Prümtalstraße zu bekommen.Suche nach dem Hebel zum Sparen

Dirk Kleis (FWG) beurteilte die Haushaltslage kritisch. Es mache keinen Sinn, Kommunen zusammenzulegen, wenn dabei nicht auch neue finanzielle Freiräume geschaffen würden. Kleis kritisierte mangelndes Durchgreifen der Kommunalaufsicht beim Schuldenmachen der Kommunen.Markus Fischbach (SPD) begrüßte das Sinken der VG-Umlage: "Die höhere Umlage hat uns allerdings zwei Jahre lang Geld gekostet. Die VG hat es sich damals leicht gemacht." Ferdi Malburg (Prümer Bürgerbewegung) schloss sich seinen Vorrednern weitgehend an: "Wir wissen auch nicht, wo wir den Hebel zum weiteren Sparen ansetzen sollen." Meinung Fall Neuerburg macht Mut Nach dem rekordverdächtig schnellen Bau von fünf Märkten in diesem Jahr steht auch 2008 der Prümer Bahnhof im Blickpunkt der Stadtentwicklung. Die Großbaustelle B 410 bringt erhebliche Belastungen für Bürger, Geschäftsleute und Kunden mit sich. Anlass zur Hoffnung, dass diese Belastungen nicht unnötig erhöht werden, geben bisherige besonnene Entscheidungen: Aufreißen der Fahrbahn erst nach der Haupt-Frostperiode, Einteilung in drei Bauabschnitte, Vorziehen der im Winter möglichen Randarbeiten auf dem Gelände. Städte wie Neuerburg haben vorgemacht, wie sie trotz Operation an der Schlagader sehr lebendig geblieben sind. m.hormes@volksfreund.deEXTRA Großbaustelle B 410: Arbeiter der Firma Thelen Bau aus Wallersheim haben mit den Vorbereitungen für den Ausbau der Bahnhofstraße/B 410 in Prüm begonnen. "Betonaufbruch der alten Bahnrampe fahren wir zu einem Zwischenlager ab. Das Material wird recycelt und kann später wieder verwendet werden", erklärt Polier Lothar Becker. Leicht belastetes Erdreich kommt zur Deponie nach Plütscheid. Außerdem entbuschen die Arbeiter das brachliegende ehemalige Bahngelände, das die Stadt später verkaufen will. Ein Streifen wird zum Anlegen von Gehwegen und Verlagern der Straße benötigt. Die Fahrbahn selbst wird erst aufgerissen, wenn die Witterung im neuen Jahr ein durchgängiges Arbeiten erwarten lässt. (cus)

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