"Es brennt in den Herzen"

Rund 120 Teilnehmer haben sich bei einem Elternabend der Graf-Hartard-Grund- und Hauptschule Schönecken über bevorstehende Veränderungen der Schullandschaft informiert. Als realistische Perspektive gilt die Umwandlung Schöneckens zur Außenstelle einer "Realschule plus" in Prüm.

Schönecken. (cus) Der Andrang war zu stark: Ihren Informationsabend zur Schulreform verlegte die Grund- und Hauptschule Schönecken kurzfristig vom Musiksaal in die Turnhalle. "Es gibt Fragen über Fragen, täglich neue Gerüchte", stellte Rektor Gerhard Elsen fest. Regierungsschuldirektorin Margret Meier von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier drückte es drastisch aus: "Es brennt in den Herzen."Wie schon beim TV-Forum in Waxweiler erklärte Meier - diesmal mit Grafik-Unterstützung - die Unterschiede zwischen den künftigen Schulformen "Realschule plus" (in Prüm mit den Abschlüssen Berufsreife und mittlere Reife), Integrierte Gesamtschule (Schüler aller Abschlüsse werden gemeinsam im Klassenverband unterrichtet) und Gymnasium (Abitur wie bisher).Aloysius Söhngen (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Prüm, verwies auf die Vorgaben der Landesregierung, die die Ausgestaltung vor Ort einschränkten: "Wir versuchen, unter den gegebenen Umständen Schulstandorte wohnortnah zu erhalten."Als Außenstelle einer "Realschule plus" mit Zentrale in Prüm bliebe in Schönecken die Orientierungsstufe mit 5. und 6. Klasse erhalten. Status Außenstelle: Totgeburt oder Chance?

Ab Klasse 7 müssten die Schüler später wechseln: Ob nach Prüm, Bleialf oder zu einem anderen Standort, können Eltern im Prinzip frei wählen, da die Schulbezirke aufgehoben sind.Der VG-Rat Prüm will dazu am 27. Mai eine Forderung beschließen, der Kreistag am 16. Juni. Die Entscheidung fällt letztlich in Mainz."Eine solche Außenstelle ist eine Totgeburt, das läuft irgendwann aus", kritisierte Erdal Dogan (SPD), Zweiter Beigeordneter der Ortsgemeinde Schönecken sowie Mitglied im VG-Rat und Kreistag. Dogan forderte stattdessen, dass alle Schüler der 5. und 6. Klassen einer künftigen "Realschule plus" in Schönecken unterrichtet werden. Für Söhngen ist diese Variante "unrealistisch", weil dann auch die Prümer Schüler zur Orientierungsstufe nach Schönecken fahren müssten.Die neue Struktur wird frühestens 2009/10 eingeführt. "Ich gehe davon aus, dass die jetzigen Fünftklässler ihren Abschluss in Schönecken machen können", beruhigte Söhngen verunsicherte Eltern. Landrat Roger Graef habe das Kultusministerium angeschrieben, um eine verbindliche Auskunft über die mögliche Aufteilung (Dislozierung) einer Schule auf zwei Standorte zu bekommen. Rektor Elsen appellierte an die Politik, das Wohl des Kindes nicht zu vergessen. Seine Devise: "Kooperation ist besser als Konfrontation."

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