Es lacht der See, es blinken die Spaten

Nach sieben Jahren der Planung und der Genehmigungsverfahren ist das ehemals verlandete Eichholzmaar bei Steffeln wieder bewässert (der TV berichtete). Und seit Montag gilt es auch offiziell als zehnter Maarsee in der Vulkaneifel.

Steffeln. Am Ende setzten sie ein Bäumchen - eine Eiche natürlich, den Baum, der dem jüngsten und kleinsten Maar der Vulkaneifel den Namen gab: Mit diesem Spaten-Akt der Verantwortlichen am Montagnachmittag darf das Eichholzmaar, der einzige Vulkansee im Oberen Kylltal, offiziell als zehntes "Auge der Eifel" gelten.

Entsprechend gut ist die Stimmung beim Termin unter herbstlich lachender Sonne: "Wir haben unser untergegangenes Kleinod wieder zum Leben erweckt", sagt Werner Arenz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Obere Kyll.

Und vergisst nicht den Vielen zu danken, die daran mitgearbeitet haben: Von den Grundbesitzern, die sich zum Verkauf ihrer Flächen überreden ließen, bis zu sämtlichen Beteiligten in Kommunen, in der Kreisverwaltung, beim Land, den Universitäten Jena und Frankfurt und bei anderen Einrichtungen.

So habe man bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz beschlossen, Ersatzzahlungen für Eingriffe in die Natur in die Finanzierung des Maars fließen zu lassen. "Das ist ein Ausgleich für die vielen Windkraftanlagen, die wir an der Oberen Kyll haben", sagt Arenz. Rund 90 000 Euro zahlte das Land.

"Explosionsartig" hat sich die Artenvielfalt entwickelt



Weitere etwa 20 000 Euro gab der Naturpark Nordeifel. Mit dem Geld, berichtet Geschäftsführer Ernst Görgen, baute man den Parkplatz, die Wege ans und rund um das Maar und stellte eine Informationstafel auf.

Ebenfalls rund 20 000 Euro steuerte die Deutsche Forschungsgemeinschaft bei, unter anderem für die geologischen Untersuchungen.

"Das Wasser ist genau da, wo es auch hingehört", sagt Landrat Heinz Onnertz. Damit könne man zeigen, worauf man in der Vulkaneifel stolz sei. Dass sich infolge der Maßnahmen - unter anderem wurden dazu auch die Fichten am Kraterrand gefällt - bereits einiges getan hat, davon berichtet Ulrich Buchs von der Naturschutzbehörde des Kreises: Geradezu "explosionsartig" habe sich die Artenvielfalt entwickelt. "Ich freue mich schon darauf, im nächste Mai zur Ginsterblüte wieder hierher zu kommen."

Weiter entwickeln soll sich auch der Fremdenverkehr im Oberen Kylltal.

Andreas Wisniewski, Chef der Tourist-Information: "Was wir dem Gast bieten müssen, ist Qualität. Wir dürfen nicht nur sagen: Da ist ein Maar. Wir müssen auch erklären, zeigen, detaillierte Informationen geben."

Für Jacqueline Kraege, Staatssekretärin im Umweltministerium, war es deshalb auch keine Frage, dass die Renaturierung vom Land gefördert wurde: "Solche Projekte werden von uns dann unterstützt, wenn sie nachhaltig sind und wenn es vor Ort Leute gibt, die es unterstützen. Und da ist mir nicht bange." Denn dafür steht der Eifelverein Steffeln.

Das letzte Wort gilt dem Mord: Ralf Kramp liest zum blutigen Schluss einen seiner Kurzkrimis. Der spielt zwar nicht am Eichholzmaar. "Aber das kommt bestimmt", verspricht der Autor.

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