"Essens-Zeiten"

PRÜM. (red) Als ein Beitrag zum Kulturangebot aus Anlass des 106. Deutschen Wandertages ist zur Zeit die Ausstellung "Essens-Zeiten – Eifeler Tisch-Szenen aus 100 Jahren" im Fürstensaal des Regino-Gymnasiums Prüm zu sehen.

Inhalt dieser kulturhistorischen Ausstellung ist die Nahrung und ihre Zubereitung, wie sie in den letzten hundert Jahren in der Eifel überliefert ist. Um dieses sinnliche Thema den Besuchern nahe zu bringen, haben die Ausstellungsmacher ein Konzept gewählt, das eine "eher spielerisch-assoziative" Aufnahme ermöglicht. An einem Tisch sitzen 23 Figuren. Historisch korrekt gekleidet, verkörpert jede einen für die betreffende Zeit typischen Eifeler bei einer Mahlzeit, wie sie dem sozialen Stand der Zeit entsprechend üblich war. Alles ist jedoch Fiktion. Von wenigen absichtlichen Ausnahmen abgesehen, hätte die dargestellte Tischgesellschaft nämlich weder räumlich noch zeitlich und auch vom jeweiligen sozialen Status her in dieser Zusammensetzung in Wirklichkeit überhaupt nicht stattfinden können. Über den Grund dafür wird sich der Besucher Gedanken machen. Die Ähnlichkeit der Köpfe mit noch lebenden Personen ist nicht zufällig, haben diese doch dem Kunsttherapeuten Michael Bieg aus Andernach als Modell zur Verfügung gestanden. Erwachsene werden sich beim Rundgang durch die Ausstellung in ihre eigene Vergangenheit zurückversetzen können. Für Kinder und Jugendliche bieten sich durch die gegenständliche Darstellung ausbaufähige Denkanstöße. Zum Beispiel: Wer aß in der Eifel was? Wer konnte sich bestimmte Nahrungsmittel leisten und wie oft? Das Rahmenthema bleibt: Wie hat sich der Stellenwert des Essens und Trinkens in den letzten hundert Jahren verändert und wie kam es dazu? Ein reich bebildertes Begleitbuch mit den wichtigsten Hintergrundinformationen und Rezepten kann zum Preis von 20 Euro in der Ausstellung erworben werden. Die Ausstellung ist bis Sonntag von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Arbeitskreises Eifeler Museen (AEM) und des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. (RVDL).

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