Extratour im Eifelwald

Der belgische Ardennensteig soll als Premiumweg vom Dreiländereck nach Süden fortgeführt werden. Um die Vielfalt der Landschaft zu vermitteln, werden Rundtouren geplant, die von Ouren bis Trier ineinander greifen. Dem Konzept des Naturparks Südeifel stimmte der Verbandsgemeinderat Arzfeld zu.

Arzfeld. Noch fehlt dem Kind ein Name, dafür gibt es umso mehr Arbeitstitel wie "Grenztouren", "Südeifelsteig", "Dreiländerpfad" oder "Dreiländertouren". Schon jetzt sind die Erwartungen groß auf das, was da kommen soll.Die Vorgeschichte: Zuerst war die Enttäuschung in Arzfeld groß, als klar wurde, dass der Eifelsteig nicht durch die Verbandsgemeinde (VG) führen wird. Doch nun gibt es eine zweite Chance: In Belgien wird zur Zeit ein Ardennensteig geplant und durch das deutsche Wanderinstitut abgewandert. Der Steig endet auf belgischer Seite in Ouren und könnte auf deutscher Seite fortgeführt werden. "Das ist eine Riesenchance für die VG Arzfeld", sagte Bürgermeister Patrick Schnieder in der jüngsten Ratssitzung. Hans-Bernd Kanzler vom Naturpark Südeifel stellte den Ratsmitgliedern ein Konzept vor. Ohne den belgischen Anteil soll der Ardennensteig auf rheinland-pfälzischer Seite 262 Kilometer lang sein. Die Wanderstrecken sollen sich auf sechs bis acht Extratouren verteilen, die in herausragender Weise die Charakteristik der Wanderregion Südeifel widerspiegeln.390 000 Euro für 262 Kilometer

Der Streckenwanderweg, der nach Trier führt, soll dabei ein Bestandteil der Extratouren sein. "Doch bis die Planung umgesetzt werden kann, ist es noch ein weiter Weg", sagte Kanzler. Zuvor gilt es, Projektträger und -leiter sowie so genannte Wegemanager zu bestimmen. Mindestkriterien müssen festgelegt, Wege trassiert und beschildert werden. Neben einem schlüssigen Marketingkonzept gelte es, die Finanzierung zu klären und Absprachen mit anderen Projektträgern zu treffen.Nach einer groben Schätzung kostet die Ausweisung der insgesamt 262 Kilometer Wanderwege rund 390 000 Euro. Von der Planung bis zur Eröffnung dauert es voraussichtlich vier Jahre. 2008 müsste die VG Arzfeld nach Abzug der geschätzten Förderquote für das Projekt 4800 Euro einplanen. Hinzu kommen die Kosten etwa für Wanderparkplätze, Infotafeln, Brücken oder Wegebau. Obwohl Rainer Hoffmann (SPD) vor allem die veranschlagten Personal-Kosten als sehr hoch einstufte, stimmte seine Fraktion mit Ausnahme von Ernst Hitzges, der sich enthielt, für die Beteiligung am Premiumweg. Klaus Dingels von der FWG-Fraktion fragte, wer denn für die Folgekosten aufkomme. "Die bleiben an denen hängen, die die Wege haben. Deshalb brauchen wir Paten, die sich um die Wege kümmern", sagte Schnieder. Trotz Bedenken einiger Ratsmitglieder stimmten am Ende mit einer Ausnahme alle für die Beteiligung am Ardennensteig.

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