Fast aus allen Nähten geplatzt

Finanzkrise oder nicht. Der gestrige Mantelsonntag zeigte sich davon unbeeindruckt. Mit Bauernmarkt, Krammarkt, Fotowettbewerb, bekannten und neuen Attraktionen präsentierte sich Prüms große Traditionsveranstaltung geradezu rekordverdächtig. Angelockt von einem Riesenangebot und angenehmem Herbstwetter kamen einige tausend Besucher.

Prüm. "Wir haben es aufgegeben, die Besucher zu zählen, weil es einfach zu viele sind", sagt Christine Kausen, Vorsitzende von "Prüm eifelstark", Stadtmarketing und Gewerbeverein, "etwa 30 000 Menschen leben in unserem Einzugsgebiet und immer mehr Besucher kommen aus Belgien, insbesondere aus dem deutschsprachigen Teil, sowie aus Nordrhein-Westfalen".

Warum sind Prüm und der Mantelsonntag so attraktiv? Die Gewerbevereins-Vorsitzende nennt nur einige von vielen guten Gründen: Freundlichkeit und Gemütlichkeit; angenehme Einkaufs-Atmosphäre und faire Preise; man trifft nette Leute und alte Bekannte; jeder Besucher ist willkommen; kleine Stadt (etwa 5000 Einwohner) mit großer Angebotspalette; Gastronomie bietet deutsche und internationale Küche; buntes Unterhaltungsprogramm für die großen und Vergnügungspark für die kleinen Besucher. Und keine Parkprobleme.

Sonntagmorgen 11.30 Uhr: Vor dem Konvikt eröffnet der Bauernmarkt. Mehr als 30 Stände laden zum Kaufen ein. Die Besucher spüren es sofort: Da liegt was in der Luft. Ein besonderes Flair, denn erstmals ist ein veritabler französischer Gourmet-Stand in Prüm mit von der Partie. Sehr zur Freude der Eifeler Feinschmecker.

"Très bien", meint Monsieur Thiery Grazia aus der Bourgogne auf die Frage, wie es ihm hier gefällt. "Ein sehr gelungener Bauernmarkt", befindet auch Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Sie begrüßt Marktleute, Publikum, die Landtagsabgeordneten Monika Fink und Michael Billen, Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit und VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen.

12 Uhr: Die Stadtbürgermeisterin im Stress. In der Konvikt-Bücherei gratuliert sie den Siegern des 24. Fotowettbewerbs der Stadt Prüm. Je ein Bild jedes Teilnehmers wird vom 20. Oktober bis zum 7. November im Haus des Gastes zu sehen sein. Unterdessen hat in der Bücherei der "Tag der offenen Tür" begonnen und im DLR-Zentrum Bitburg-Prüm interessieren sich die Besucher für die Info-Ausstellung "Einsatzmöglichkeiten nachwachsender Rohstoffe".

Gleichzeitig bahnt sich der Höhepunkt an. Einzelhandelsgeschäfte und Krammarkt öffnen. In der Stadt - und das gilt auch für Niederprüm und die Dausfelderhöhe - wird es zusehends eng. Einzeln, mit der Familie oder in Gruppen genießen die Menschen den zwanglosen Einkaufsbummel.

18 Uhr: Marktschluss. Allgemein zufriedene Gesichter. Der diesjährige Mantelsonntag, so scheint es, war nicht nur vom Wetter her ein goldener Oktobertag.

Und weil speziell auch in Sachen Mantelmode- und Verkauf deutlich steigende Tendenz vermeldet wird, muss es dem Mantelsonntag um seinen Namen nicht bange sein.

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