Feste Bank im Prümer Leben

PRÜM. Neue Sitzgruppe, Fußbänkchen, Eisenbahnbrücke und Frau des Jahres: Die Initiative Frauenschuh, die sich für Prüm und ihre Stadtteile engagiert, hat viele Projekte umgesetzt und noch einiges vor.

Stabil ist sie, aus massiver Eiche, und wer Platz nimmt, bekommt einen wunderbaren Blick auf die Türme der Basilika und den Prümer Tettenbusch geboten. In Prüm gibt es eine neue Sitzgruppe. Gestiftet wurde sie von der Initiative Frauenschuh. Schon zum 106. Deutschen Wandertag wurde sie nahe der Eisenbahnbrücke aufgestellt, neben dem Aufgang zum Philosophenweg. Arbeiter der Forstverwaltung Prüm haben sie gebaut, sagt Frauenschuh-Gründerin Monika Rolef. Neben der Sitzgruppe soll auch ein Spielgerät aufgestellt werden. Trotz Rückschlag weitere Aktionen

Bereits 1994 hatte Frauenschuh, benannt nach einer seltenen Orchideenart, am Teichplatz beim Stadtbrunnen eine Bank gestiftet und aufstellen lassen. Allerdings war das Vergnügen nur von kurzer Dauer. Wenige Tage später wurde die Bank gestohlen, erinnert sich Monika Rolef mit Gram. "Das hat uns damals ganz schön zurückgeworfen, auch finanziell", sagt sie. Doch die sieben Frauen, die sich in ihren Statuten vorgenommen haben, die Lebens- und Wohnqualität in Prüm und den Stadtteilen zu erhalten und zu verbessern, ließen sich nicht entmutigen. Wenn der Verkehrskreisel an der Ritzstraße, Ecke Gerberweg, im Frühjahr 2007 gebaut wird, soll der Ufersaum ausgeforstet werden, wünscht sich Monika Rolef. Damit werde nicht nur ein schöner Blick auf Prüm, sondern auch ein Zugang zum Fluss ermöglicht. Der Fluss, die Prüm, ist den Damen in diesem Jahr eine Ausstellung wert. "Prüm an der Prüm" ist zur Zeit noch der Arbeitstitel, unter dem sie Fotos sammeln, die sie im November in der Volksbank Eifel Mitte ausstellen werden. Neuestes Projekt ist unter anderem die Erhaltung der alten Eisenbahnbrücke gegenüber dem Haus der Jugend. Johanna Heller, Klara Dahmen, Hedwig Görres, Andrea Triendl, Annemie Kolling, Monika Rolef und Heike Biermann haben sich bei der Stadt dafür eingesetzt, dass diese nicht abgerissen wird. "Die Eisenbahnbrücke ist mehr als 100 Jahre alt und ist für uns ein geschichtliches Dokument", begründet Monika Rolef ihren Antrag. Die Brücke habe zwei Weltkriege hinter sich. Schließlich setzt sich die Gruppe unter anderem auch dafür ein, die Geschichte der Stadt zu bewahren. Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen hat bereits grünes Licht gegeben und versprochen, dass die Brücke stehen bleibt. Fest im Kalender stehen bei Frauenschuh die Termine, die sie zu Gunsten der Basilika leisten. Schon traditionell verkaufen sie am Mantelsonntag Blumenzwiebeln. Sie schmücken an Ostern und Weihnachten den Hahnplatz und stellen die Erntekrone auf. Seit 1995 begrüßen sie Besucher im Haus des Gastes und übernehmen Basilika- und Stadtführungen. Während der Basilikarenovierung ließen sie 300 Dachziegel bemalen und verkauften sie. Ebenfalls zu Gunsten der Basilika wollen sie Fußbänkchen verkaufen. Die Holzbänke werden mit Motiven der Stadt Prüm bemalt. In unregelmäßigen Abständen, aber in diesem Jahr auf jeden Fall, küren die Bürgerinnen eine "Frau des Jahres". Wer es wird, wollen sie aber erst später bekannt geben, da mit der Auserwählten noch nicht gesprochen worden sei.

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