Feuerwehr und Bauhof unter einem Dach

Ihre Platzprobleme bei Feuerwehr und Bauhof lösen die Verbandsgemeinde (VG) Prüm und die Ortsgemeinde Schönecken gemeinsam: An einem neuen Standort im Gewerbegebiet "Beim Haubrunnen".

Prüm. Schon in seiner Dezember-Sitzung gab der VG-Rat Prüm grünes Licht für ein neues Feuerwehrgerätehaus in Schönecken (der TV berichtete). 316 000 Euro stehen dafür im Haushalt 2007. Bis der Kauf unter Dach und Fach war, dauerte es ein halbes Jahr.Die Vorgeschichte wiederum reicht vier Jahre zurück. "Damals haben wir ein neues Löschfahrzeug bekommen, das zu groß für unser altes Gerätehaus in der Vollbach war", berichtet Wehrführer Günther Poppelreiter. Vorübergehend stand das Fahrzeug im Schönecker Bauhof, bevor die VG für beide Feuerwehrautos und die Ausrüstung eine Halle hinter der Tankstelle anmietete.Um die Kosten eines Neubaus zu vermeiden, ergriff die VG die Chance zum Kauf der leer stehenden ehemaligen Werk- und Lagerhalle Batzdorfer. Einen Teil des etwa sieben Jahre alten Gebäudes im Gewerbegebiet will die Ortsgemeinde mieten, um ihren Bauhof dorthin zu verlagern. "Eine tolle Lösung. Das bisherige Bauhof-Gebäude in der Nähe des Gemeindehauses ist nämlich abrisswürdig", stellt Ortsbürgermeister Werner Krämer fest. "Über den Mietpreis für die Halle müssen wir noch mit der VG verhandeln. Das wird auch Thema im Ortsgemeinderat."Die Stützpunktwehr Schönecken bekommt am neuen Standort zwei Stellplätze plus einen Reserveplatz. Neben dem vorhandenen Hallentor werden zwei weitere gebaut. Die ehemaligen Büros werden entkernt und in einen Schulungsraum verwandelt. Umkleiden, Toiletten, Ausrüstungs- und Lagerfläche ergänzen den Feuerwehr-Trakt.Auf der Bauhof-Seite wird neben dem Lager eine Werkstatt eingerichtet. Ein Tor ist bereits vorhanden. Die Mitarbeiter bekommen einen eigenen Sozialraum, Duschen sind von beiden Parteien zu nutzen."Zwischen den Gebäudetrakten bauen wir eine Trennwand ein, damit die Feuerwehrgeräte nicht durch das Streusalz der Winterdienst-Fahrzeuge beschädigt werden", erklärt Bürgermeister Aloysius Söhngen. Die Ortsgemeinde erwägt derweil, neben der Halle ein Salzlager zu schaffen.Insgesamt eine "optimale Lösung", sagt Heinrich Knauf, stellvertretender Bauamtsleiter der VG-Verwaltung. "Bei einem Neubau hätten wir die Aufteilung auch kaum anders gemacht."Aus Sicht von Wehrführer Poppelreiter hat die "schöne Sache" noch einen weiteren Vorteil: "Die Bauhof-Leute sind alle in der Feuerwehr. Das erhöht die Tagesalarmbereitschaft."Der Umbau der Halle kostet geschätzte 60 000 Euro. Die VG stellt einen Zuschussantrag, die Feuerwehr will sich mit Eigenleistungen beteiligen.Ein ähnliches Problem hat auch die Pronsfelder Wehr. Als so genannte Hilfsstützpunktwehr bekommt sie ein Tragkraftspritzenfahrzeug Wasser. Damit das durch die Toreinfahrt im Gerätehaus passt, muss sie verbreitert und erhöht werden. Kosten: 15 000 Euro. Der Bauausschuss des VG-Rats beauftragte die Verwaltung, Angebote einzuholen und den Auftrag zu vergeben. Meinung Einfach doppelt gut Mit Augenmaß sind die Verantwortlichen an die Lösung des Schönecker Platzproblems heran gegangen. Bei der Anschaffung des neuen Löschfahrzeugs nahm eine Übergangs-Mietlösung den unmittelbaren Handlungsdruck. So blieb Zeit, auf eine gute Gelegenheit zu warten. Die ungenutzte Halle im Gewerbegebiet eignet sich gerade dank ihrer einfachen Struktur für den neuen Zweck, da sie unkompliziert umgestaltet werden kann. Damit sind Schönecker Wehr und Bauhof langfristig gut untergebracht. Das Ausgangsproblem kennen auch andere Dörfer. Unvergessen die Zentimeterarbeit der Lünebacher Feuerwehrkameraden beim Einparken ihres Fahrzeugs in die knapp bemessene Garage. Erst vor einem Jahr schaffte ein Neubau Abhilfe. Nicht nur Feuerwehrfahrzeuge werden größer: Auch manche ältere Parkhäuser sind für aktuelle Limousinen, Vans und Geländewagen nur noch bedingt geeignet. Vom vergleichsweise jungen, aber leider planerisch verpeilten Prümer Säulen-Bau auf dem Teichplatz ganz zu schweigen. Die Lehre aus all den Fällen wie in Pronsfeld & Co: Bei Neubauten genug Luft lassen. m.hormes@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort