Fledermäuse zwischen Betonhöckern

Hellenthal (dpa) Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat in seinem Projekt "Grüner Wall im Westen" den ersten Westwallbunker übernommen.

Das Bundesfinanzministerium habe die Anlage bei Hellenthal in der Eifel den Naturschützern übereignet, teilte der BUND mit. Die Initiative "Grüner Wall im Westen" will Bunker und Panzersperren im nordrhein-westfälischen Teil des Westwalls als Lebensraum seltener Tiere und Pflanzen vor dem Abriss bewahren. Mit der Übernahme erwarten die Naturschützer eine Initialzündung für Kommunen, Vereine und auch für andere Bundesländer. "Wir haben ein Muster geliefert, wie eine Übergabe stattfinden kann. Wir haben vorgemacht, dass es geht", sagte Geschäftsleiter Dirk Jansen und hofft, dass andere folgen werden. Im Gegenzug hat der BUND 70 Prozent der Gelder erhalten, die der Abriss gekostet hätte, nämlich 7000 Euro. Das Geld wird in die Sicherung des Bunkers gegen Unfälle investiert. Der BUND-eigene Bunker in Udenbreth war als Schartenstand für rund 25 Personen gebaut und nach dem Krieg gesprengt worden. Die mit Bäumen und Sträuchern überwachsene Ruine ist ein so genanntes Felsenbiotop, mit guten Lebensbedingungen für Höhlentiere wie Fledermaus, Wildkatze und Dachs. Nach Einschätzung von Fachleuten hat sich der Westwall zu einem "grünen Korridor" mit vielen unterschiedlichen Lebensräumen für Tiere entwickelt. Nach Kriegsende waren aus Sicherheitsgründen Anlagen kontinuierlich beseitigt worden. Im Rahmen des Projektes "Grüner Wall im Westen" wurde ein vorläufiger Abriss-Stopp der Bunkeranlagen in NRW bis 2007 vereinbart. Eine Verlängerung wird angestrebt. Schirmherrin der Initiative ist die "Lindenstraßen"-Darstellerin Marie-Luise Marjan.

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