Folgenschweres Ausweichmanöver

Ein Reh auf der Fahrbahn hat den schweren Verkehrsunfall auf der B 51 bei Prüm am Sonntagabend ausgelöst. Die Polizei empfiehlt, im Zweifelsfall einen Zusammenstoß mit Wild in Kauf zu nehmen, statt das Auto in den Gegenverkehr zu lenken.

Rommersheim. Sonntagabend gegen 19.50 Uhr, Umgehungsstraße B 51 bei Prüm. Der 42-jährige Fahrer eines Audi Kombi aus dem Kreis Ahrweiler ist in Richtung Köln unterwegs. Kurz vor der Abfahrt Rommersheim weicht er einem Reh aus, das plötzlich auf die Straße gelaufen ist. Der Audi gerät auf die Gegenfahrbahn und stößt frontal mit dem Seat Ibiza einer 25-jährigen Fahrerin zusammen.

Die 49-jährige Fahrerin eines VW Golf aus Luxemburg, die hinter dem Seat gefahren ist, versucht einen weiteren Zusammenstoß zu vermeiden. Sie fährt in die Böschung rechts neben der Straße. Dort wird ihr Wagen von dem schleudernden Seat gestreift.

Die alarmierte Feuerwehr Prüm befreit die im Auto eingeklemmte Seat-Fahrerin, die aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm stammt, mit Rettungsschere und Spreitzer. Das DRK Prüm mit Notarzt behandelt die schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen der Frau. Mit dem Rettungshubschrauber aus Luxemburg wird sie ins Wittlicher Krankenhaus geflogen.

Ein Insasse des Audis ist mittelschwer verletzt, drei weitere leicht. Alle drei Insassen des VW Golf bleiben unverletzt.

Der Seat und der Audi sind nur noch Schrott. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf rund 20 000 Euro.

Umleitung durch Prüm und das Nimstal



Zunächst wird die B 51 voll gesperrt, später halbseitig. Es bildet sich ein langer Rückstau der Fahrzeuge aus Richtung A 60. Die Straßenmeisterei Prüm leitet den nachfolgenden Verkehr durch die Stadt und über die L 5 durchs Nimstal um. Nach dem Abtransport der beiden zerstörten Wagen und dem Reinigen der mit Ölbindemittel abgestreuten Fahrbahn fließt der Verkehr ab 22.15 Uhr wieder in beiden Richtungen.

"Wildschutzzäune stehen nur entlang der Autobahn und nicht an anderen Straßen", erklärt Ferdinand Spartz von der Polizei Prüm. Zwar gebe es zahlreiche Wildunfälle. Dass daraus jedoch Zusammenstöße mit anderen Fahrzeugen entstünden, sei sehr selten. Im Zweifelsfall gelte: Fahrer sollen das Lenkrad gut festhalten, damit sie nicht die Kontrolle über den Wagen verlieren, und nicht in den Gegenverkehr ausweichen.

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