Für Unwissende sieht alles ganz spontan aus

Prüm · Schüler der zwölften Jahrgangsstufe der Berufsbildenden Schule bereiten einen Flashmob - eine spontane Aktion - vor. Auf dem Basilikavorplatz werden sie eine kleine Choreografie bieten und suchen noch Mitstreiter.

 Die Jugendlichen von der Prümer Schule. Foto: Ulrike Erb-May

Die Jugendlichen von der Prümer Schule. Foto: Ulrike Erb-May

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Prüm. Auf einmal geht es los - unvermittelt beginnen Menschen auf einem öffentlichen Platz synchron zu tanzen, starten eine Kissenschlacht oder bleiben einfach für eine Minute mitten in der Bewegung stehen. Seit einigen Jahren begeistern sogenannte Flashmobs nicht nur die Nutzer des Internets - dort werden diese Aktionen meist vorbereitet - sondern auch eine oft amüsierte Öffentlichkeit (siehe Extra). Selten bekommt sie nämlich im Voraus etwas mit von den Planungen, nicht so in der Abteistadt.
Schüler der Berufsbildenden Schule Prüm bereiten für morgen einen Flashmob vor und laden zum Mitmachen ein. Im Rahmen des Grundkurses "Darstellendes Spiel" haben die Zwölftklässler eine knapp fünfminütige Vorführung entwickelt - das Thema: Toleranz.
Mitmachen erwünscht



"Menschen auf der Straße sollen hingucken, staunen, nachdenken… vielleicht mitmachen", sagt die Pädagogin Ulrike Erb-May. Wer an der Aktion teilnehmen möchte, solle sich möglichst schwarz oder grün anziehen und am Dienstag, 30. Juni, spätestens um 14 Uhr auf dem Vorplatz der Basilika sein. Die Jugendlichen des Kurses stünden dort dann schon bereit und starteten bald die einfache Choreografie.
Sie ist so einfach wie möglich gehalten: Zunächst wird fünfmal geklatscht - etwa so lange wie man braucht, um "einundzwanzig" zu sagen. Danach geht es in die Knie. Und zwar solange, wie in normaler Geschwindigkeit von 21 bis 25 gezählt wird. Ist das geschafft, kommt der nächste Teil: In derselben Zeit wie beim vorherigen Knien, werden die Arme V-förmig Richtung Himmel gestreckt. Zweimal wird diese Abfolge wiederholt, schnell noch eine Laolawelle gemacht, und dann kommt der schwierigste Teil: mit vor der Brust gekreuzten Armen, frieren alle in der Bewegung ein - voilà: Der Flashmob ist fertig, und alle gehen ohne viel Tamtam ihrer Wege. aff
Extra

Der Begriff Flashmob ist zusammengesetzt aus dem englischen Flash (Blitz) und Mob (Volksmenge). Bei einem Flashmob treffen sich meist fremde Menschen, die sich über verschiedene Wege verabredet haben. An einem öffentlichen Ort, zu einer bestimmten Uhrzeit machen sie dann alle anscheinend spontan dasselbe. Die ersten Flashmobs fanden etwa zur Jahrtausendwende statt. Aktionen können ein Tanz, eine Kissenschlacht, aber auch mehrere Minuten Stillstehen sein. Die Verabredung erfolgt meist über Handy, SMS oder soziale Netzwerke im Internet. Im Unterschied zum Prümer Flashmob sind Ort und Zeitpunkt der Öffentlichkeit vorher in der Regel nicht bekannt, sondern kommen für alle Unbeteiligten überraschend. aff

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