Gaudi, Kunst, Geselligkeit

OUREN. "Our-Taler" und Islek-Bewohner im Einklang – die westlichen Eifelbewohner beweisen Identität. Im Rahmen eines großen Kunstprojekts outen sich die "Grenzgänger" als begeisterte Foto-Darsteller – und stolze Eifeler.

Eine seltene Symbiose lockte nach Ouren: ein Ereignis bestehend aus Kunstprojekt, Gaudi, Geselligkeit, Heimaterlebnis, Neugierde. Das Ziel des Kunstprojekts ist klar definiert: möglichst viele Einzelfotos sollen entstehen, am Ende soll ein großes Panoramabild den "Our-Taler" präsentieren. Einfließen soll das eigenwillige Projekt in eine "Trilogie", eine Dreifach-Ausstellung im Dreiländereck zwischen Ouren, Burg Reuland und Lützkampen. Petrus muss aus dem Islek stammen

Auch die Methode und die Mittel sind einleuchtend: Das Grenzflüsschen Our musste her, ein Steg, ein Podest in der Flussmitte, natürlich die Kamera. Und möglichst gutes Wetter - dank des Wettergotts wurde auch dieses den Veranstaltern und Besuchern beschert. "Petrus muss ein Isleker sein", meinte schmunzelnd ein Bürger aus Lieser. Natürlich waltete ein Fotograf seines Amtes, zu den Terminen erschienen viele Ourtaler, Isleker, Eifelfreunde von hüben und drüben - eben alle, die dieses Fleckchen Erde mögen und lieben. Es kamen um die 200 Besucher, viele in der festen Absicht und mit der Mission, das Projekt zu unterstützen. Andere wiederum erschienenrein zufällig, und dazu gab es zahlreiche Neugierige und Sympatisanten. Dabei waren auch Maria und Hilarius Nellen-Belling aus Ouren. "Hier an dieser Stelle erinnert man sich an die eigene Vergangenheit, wir finden die Aktion gut", erklärten die Geschwister. Der ostbelgische Fotokünstler Willi Filz hatte die geniale Idee entwickelt: Er selbst spielte den "Our-Fotografen" inmitten des Flusses, setzte seine "Objekte" gekonnt in Szene und drückte auf den Auslöser. "Der Einfall ist mir bereits vor Jahren gekommen. Leonie Simons und ich haben ihn dann weiter entwickelt", erzählte der Foto-Künstler. "Dieser Punkt in der Our markiert die Neutralität." Die "Darsteller" hüpften dabei über einen "Laufsteg", der geradewegs Richtung Flussmitte ging, und ließen sich ablichten. Eine Aktion, die eher Seltenheitswert hat und manchem ein Schmunzeln ins Gesicht zauberte. Aber sie ist genial erdacht und gekonnt durchgeführt - kein Zweifel. Erdacht, gesagt, getan - das Kunstprojekt gelang, die Akteure hatten ihre Freude, und der Kameramann bekam seinen Willen. In einer "Dreifach-Ausstellung" werden die Fotos im kommenden Jahr der Öffentlichkeit präsentiert. Auf drei "Bühnen" in Welchenhausen, Stupbach und unter freiem Himmel entlang der Our fügen sich die Einzelporträts dann zu einem großen Panorama - der "Our-Taler" wird geboren. Ein grenzüberschreitendes, mutiges und kurioses Projekt, eine "Kunststraße" an der Our, die zusätzlich in Festveranstaltungen eingebunden ist. "Wir planen Vernissagen, Künstlergespräche sowie Musik- und Literaturveranstaltungen", erläutert die Vorsitzende des Museumsvereins "Warte-Halle", Leonie Simons. Die Ausstellung findet im nächsten Jahr von Anfang Mai bis Ende August statt. Nähere Infos unter www.kult-ourtal-museum.de

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