Gefahr auch ohne Strahlung

Die Kontrollgruppe der Polizei-Inspektion (PI) Prüm hat in den vergangenen Tagen wieder den Schwerlastverkehr unter die Lupe genommen. Radioaktive Ladung war nicht dabei, Gefahr geht aber auch von anderen Transporten aus.

 Der Nächste, bitte: Clemens Schönhofen winkt einen LKW raus. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Der Nächste, bitte: Clemens Schönhofen winkt einen LKW raus. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prüm. (fpl) Eiskalte Prüfung: Bei einer Temperatur von minus 3,5 Grad Celsius stehen die Beamten der Prümer LKW-Kontrollgruppe am Dienstag dieser Woche am Rasthof in Neureuth und winken immer wieder Schwertransporter auf den Standstreifen.

Der Erste, der ein bisschen länger parken und mitfrieren muss, ist ein Luxemburger: Mit seinem Sechsachser transportiert er knapp 24 Tonnen Schüttgut ins Großherzogtum. Allerdings verordnen die Polizisten dem Fahrer einen Abstecher zum LKW-Center in Olzheim: "Die Bremsanlage an der zweiten Achse verliert Luft", sagt Kommissar Friedhelm Hubert. Ein leises Zischen hat den Beamten auf einen möglichen Defekt hingewiesen.

Der Fahrer kann sich den Fehler nicht erklären - und auch nicht den Polizisten. Denn er spricht, zumindest heute, kein Deutsch. Ergebnis: "Das Fahrzeug ist sichergestellt", sagt Hubert. Die Polizisten begleiten den Luxemburger bis zur Werkstatt in Olzheim, der Fehler in der Bremsanlage muss dort untersucht und möglicherweise repariert werden. Erst dann darf der LKW wieder starten.

Die Kontrollen - auch an der B 410 zwischen Prüm und Büdesheim, außerdem auf der A 60 - waren bereits seit längerer Zeit geplant und dem TV vorab angekündigt. Dennoch beschäftigt die Polizisten natürlich die Diskussion um den Uranhexafluorid-Transport, der in den vergangenen Tagen Aufsehen erregte (der TV berichtete).

Nach wie vor hält sich das bislang nicht bestätigte Gerücht, die sechs Transporter seien auf dem Weg von Frankreich in die Niederlande durch Prüm gefahren, obwohl das Polizeipräsidium in Trier das verneint. Zudem, sagt der Prümer PI-Chef Josef Junk, habe es dafür keinen Grund gegeben: Die LKW waren unterwegs nach Norden - und konnten deshalb auf der B 51 bleiben, von der Umleitung wegen der Baustelle in Brühlborn blieb ihre Route unberührt, denn die betrifft nur den Verkehr von Nord nach Süd.

Walter Thibol, Leiter der PI-Kontrollgruppe, versucht ebenfalls, die Sorge der Bürger einzubremsen: "Transporte mit solcher Ladung sind ausgesprochen gut gesichert. Da legen alle Beteiligten großen Wert drauf. Die gehen nicht aus der Verladestelle raus, wenn nicht alles in Ordnung ist." Und das habe auch für die von der Polizei in Olzheim kontrollierten sechs Transporter gegolten. "Ein Grund für Panik besteht absolut nicht."

Was nicht bedeutet, dass keine Gefahren bestehen: "Wenn ein Tanklastzug mit leicht brennbaren Stoffen in einen Unfall verwickelt ist, dann ist die Gefahr wesentlich größer", sagt Thibol.

Auch die Verbandsgemeinde Prüm und die Stadt haben sich über die Gefahren des Uran-Transports informiert. "Es hat zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden", heißt es aus dem Rathaus.

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