Grundschule Arzfeld und Realschule plus Neuerburg gewinnen Musikwettbewerb der 12. Westeifelschau

Arzfeld · Volle Punktlandung: Mit dem Musikwettbewerb "Westeifelschau sucht den Supersong" betritt der Gewerbeverein Arzfeld Neuland. Die Risikofreude hat sich gelohnt. Mehr als 400 junge Musiker begeisterten auf ganzer Linie.

Grundschule Arzfeld und Realschule plus Neuerburg gewinnen Musikwettbewerb der 12. Westeifelschau
Foto: klaus kimmling (kik), klaus kimlimg ("TV-Upload kimmling"

Wer hätte gedacht, dass auf der Westeifelschau einmal so viele Tränen fließen - Tränen der Rührung, der Enttäuschung und der unbändigen Siegesfreude. Der Grund für all diese Emotionen: der erste Musikwettbewerb des Gewerbevereins Arzfeld und Umgebung "Westeifelschau sucht den Supersong" (WES-SDS). Vier Stunden lang entern mehr als 400 junge Musiker die Bühne. Alle geben ihr Bestes und bieten ein mitreißendes und bewegendes Spektakel. Am Ende stehen die Musiker der Grundschule Arzfeld und der Realschule plus Neuerburg als Sieger fest.
"Wahnsinn. Mit dem Erfolg haben wir, ehrlich gesagt, nicht gerechnet. Jeder, der hier heute auf der Bühne stand, ist Sieger und hat mitgeholfen, diesen Wettbewerb so einmalig zu machen", sagt Herbert Zahnen, Vorsitzender des Gewerbevereins.Schwere Aufgabe für die Jury

In zwei Kategorien stellen sich die jungen Musiker der hochkarätig besetzten Jury: die beiden Köpfe der bundesweit so erfolgreichen Band "von Brücken", Tobias Schmitz und Nicholas Müller, Andreas Kruppert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, Petra Theis von der Prümer Musikschule Kalimba und Stefan Müller, Dirigent des Musikvereins Arzfeld.

"Wir haben uns sehr schwergetan mit der Entscheidung. Ihr habt wirklich alles gegeben", sagt Müller. In beiden Runden habe man schnell einstimmig den Sieger ausgemacht. Die restlichen Plätze seien ein Kopf-an-Kopf-Rennen gewesen. Wer will es der Jury verübeln? Musikalisch ist jede Stilrichtung vertreten, alle Beiträge bestechen mit Texten voller Herz und Liebe zur Eifel. "Da fällt es schwer, einen Sieger zu bestimmen", sagt Kruppert.

Noch bevor sich die Jury überhaupt beraten hat, zeigen sich Müller und Schmitz von der Siegernummer "Arzfeld ist cool" so begeistert, dass sie spontan anbieten, mit den 84 Kindern der Grundschule ins Tonstudio zu gehen. "Das ist zu gut. Wir nehmen die Sache auf", sagt Müller.Ein Gefühl wie bei DSDS

 Hier hat man den Durchblick ...

Hier hat man den Durchblick ...

Foto: (e_pruem )
 ... kann sein Geschick beweisen ...

... kann sein Geschick beweisen ...

Foto: klaus kimmling (kik), klaus kimlimg ("TV-Upload kimmling"

Jeweils 1000 Euro erhalten die Gewinner. "Das ist natürlich unglaublich. Über die Verwendung werden das Kollegium und unser im Herbst gegründeter Förderverein entscheiden, aber es wird wohl für unser Zirkusprojekt im kommenden Schuljahr genutzt", sagt Carolin Weber-Gemmel, gemeinsam mit Alexander Klapp zuständig für die Teilnahme der Arzfelder Grundschüler. Lara (9) ist auch Minuten nach dem Sieg noch ganz beeindruckt: "Es war schön, da oben zu stehen, aber ich war ganz schön aufgeregt." Das ging wohl nicht nur ihr alleine so.

Auch Vera (16), Schülerin der Realschule plus Neuerburg, ist beeindruckt: "Für mich war es das erste Mal, dass ich auf einer Bühne rappen musste - schon ein ziemlich krasses Gefühl, fast wie bei Deutschland sucht den Superstar.""Uns hat besonders gut gefallen, wie ihr Orchester, Sänger und Rapper zusammengebracht habt", lobt Petra Theis. Gemütlich eng ist es beim Auftritt der Sieger der zweiten Kategorie "7. bis 13. Schuljahr". "Wir sind mit etwa 60 Leuten da - 42 Musiker und 17 Sänger", sagt Musiklehrer Matthias Nieß.

Nachhaltig in Erinnerung werden den vielen hundert Gästen aber nicht nur die Sieger bleiben. Ein Auftritt zweier Neueifeler hat besonderen Eindruck hinterlassen: Reza Mahrami und Mahmoud Kattan. Erst vor wenigen Monaten kamen sie aus Syrien in die Eifel. Ihr gerappter Text berichtet auf Syrisch von ihrer Flucht. Der Refrain spricht auf Deutsch für sich: "Ich komme aus dem Krieg in die Freiheit." Schmitz und Müller schließen sie gleich ins Herz. Nicht nur, dass Müller verspricht, sie mit Musik-Equipment aus seinem Fundus auszustatten, auch für das Konzert ihres Vereins "Eifel hilft" würden sie die Jungs gerne gewinnen. "Leute, die sich selber so aktiv um Integration kümmern? Genau so was brauchen wir für uns", sagt Schmitz.

Die Westeifelschau geht noch bis Sonntag um 18 Uhr.

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