Gut beschirmt in die Herbstsaison

Prüm · Drei Jahre nach der jüngsten Sanierung für 3,5 Millionen Euro (der TV berichtete) steckt das Erholungswerk von Post und Telekom noch einmal Geld in seine Ferienanlage am Wald über der Abteistadt: Für weitere rund 600 000 Euro werden das Zentralgebäude und ein Teil der Außenanlagen in Schuss gebracht.

 Verwalter Dieter Simon schirmt schon mal alles ab: Der Hauptbau erhält ein Satteldach. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Verwalter Dieter Simon schirmt schon mal alles ab: Der Hauptbau erhält ein Satteldach. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Foto: (e_pruem )

Prüm. Das Feriendorf des früheren Posterholungswerks am Prümer Waldrand hat im vergangenen Jahr exakt 5078 Besucher gezählt, plus 200 Gäste, die zu Tagungen in der Anlage waren. Das entspreche, sagt Verwalter Dieter Simon, einer Auslastung der 43 Wohneinheiten von 65,3 Prozent. Bei insgesamt 33 076 Übernachtungen. Und dahinter verbirgt sich eine richtig gute Nachricht. Denn seit dem jüngsten großen Umbau im Jahr 2013 verzeichne man bei den Buchungen eine Steigerung um zehn Prozent.
Da kommt was rein für alle


Gut für die Stadt: Denn neben dem Geld, das die Gäste ohnehin in Prüm und dem Umland lassen, zahlten sie zusätzlich noch genau 9027,60 Euro Kurbeitrag.
Das rechnet sich doch. Auch für das Erholungswerk, wo man die guten Gästezahlen eindeutig auf die Sanierung zurückführt: "Klar, nur darauf", sagt Simon. Und das bei einer allgemeinen Tendenz, die eher gegen eine Kleinstadt in der Eifel spreche: "Der Gast will immer an die See oder in die Berge", sagt der 44-Jährige, ein Standort im Mittelgebirge habe es da nicht so einfach. Aber die große Sanierung - unter anderem auch mit schickem Fußballplatz und mit weiteren neuen Spielanlagen, habe doch eine deutliche Aufwertung gebracht und damit auch die Gäste gelockt.
Deshalb lohnt es sich für das Erholungswerk nun auch, weiter Geld in sein erstes aller Feriendörfer (siehe Extra) zu investieren. Etwa 600 000 Euro nämlich, so die Kalkulation.
"Ende Juli wahrscheinlich", sagt Simon, werde es losgehen. Dann erhält das Hauptgebäude ein neues Dach, weil es dort mittlerweile an einigen Stellen bei Regen durch die Decke tropft. "Es ist halt ein Flachdach aus den Siebziger Jahren", sagt Dieter Simon. Jetzt komme ein Satteldach drauf. Auch die Fenster tauscht man komplett aus. "Dann machen wir noch eine Komplettsanierung der Küche in der Gastronomie und kleinere Sachen an den Außenanlagen: Der Eingangsbereich vor dem Hauptgebäude wird neugestaltet, damit er einladender wirkt. Es soll für den ankommenden Gast einfach besser aussehen."
Unter anderem sollen dort Beete angelegt werden. Bisher sei das alles "nur eine Pflasterfläche", die man jetzt verschönern wolle.
206 Betten hat die Prümer Anlage. Bei der Sanierung 2013 hatten die Betreiber die Kapazität um 38 Betten verringert: Von den damals 53 Wohnungen blieben 43 übrig - in 39 Ferienhäusern (damals 47) mit je einer Wohnung und zwei Gebäuden mit jeweils zwei Wohneinheiten.
Das alles sieht man gern in Prüm: Die Ferienanlage, sagt Georg Sternitzke, Chef der Tourist-Information, habe schließlich einen sehr hohen Stellenwert: "Das ist der größte Anbieter in der Verbandsgemeinde. Und die vielen Gäste sorgen für eine erhöhte Auslastung unserer Freizeiteinrichtungen und die Steigerung der Kaufkraft. Die vielen Restaurants und Geschäfte profitieren enorm davon." Aber es passt auch an anderer Stelle: Die Zusammenarbeit mit dem Erholungswerk sei "sehr, sehr gut", sagt Sternitzke. Auch bei gemeinsamen Angeboten wie etwa im aktuellen Ferienprogramm der Waldsommer für Kinder. "Das machen wir gemeinsam mit dem Feriendorf. Da sind die erstens Sponsor und bringen zweitens viele Kinder mit." Kurz: Läuft.Meinung

Die stille Größe
Seit gut vier Jahrzehnten sitzt das Feriendorf am Prümer Waldsaum - kaum einer, der durch die Stadt rauscht, weiß davon. Und so still und reibungslos läuft auch die Zusammenareit zwischen den Verantwortlichen in Kommune, Touristik und Unternehmen. Ist klasse, kriegt keiner mit, muss deshalb mal gesagt werden. f.linden@volksfreund.deExtra

Das Prümer Feriendorf war bei der Eröffnung 1974 die erste Urlaubsanlage der Bundespost für ihre Mitarbeiter und deren Familien. Heute wird sie von den Beschäftigten der Folgeunternehmen Post, Postbank und Telekom genutzt. Das Erholungswerk betreibt in Deutschland 17 Feriendörfer sowie eins in Cadzand-Bad in den Niederlanden. Die Anlagen werden nicht auf dem allgemeinen Tourismusmarkt beworben. Trotzdem können dort seit 2004 auch alle anderen Gäste Urlaub machen. fpl

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