Habscheid soll grüner werden

Als Leitfaden für die kommenden Jahre hat der Ortsgemeinderat Habscheid ein Konzept beschlossen, durch das der Status einer Dorferneuerungsgemeinde möglich wird. Dahinter stecken eineinhalb Jahre Vorarbeit, von der Datensammlung bis zur Diskussion.

Habscheid. Architektin Rosemarie Bitzigeio vom Winterspelter Planungsbüro Lenz & Partner stellte den Entwurf des Dorfentwicklungskonzepts im Juli bei einer Bürgerversammlung vor (der TV berichtete). Inzwischen wurden noch Daten zum Ortsteil Rehbusch (41 Einwohner) ergänzt, so dass die Ortsgemeinde mit dem Kernort Habscheid (395) sowie den Ortsteilen Hollnich (89) und Hallert (52) in dem Werk komplett vertreten und anschaulich untergliedert ist.Beim Vortrag im Gemeinderat betonte Bitzigeio, dass Habscheid im Vergleich zu anderen Eifeler Gemeinden noch eine recht gute Bevölkerungsentwicklung aufweise. Auch die Leerstände von Gebäuden halten sich in Grenzen, wobei weitere Gebäude als im Bestand gefährdet gelten, da dort ausschließlich Menschen über 75 Jahren wohnen.Die Landwirtschaft ist stark vertreten mit 15 Haupt- und 16 Nebenerwerbsbetrieben. 18 Gewerbebetriebe bieten 152 Arbeitsplätze. Eine auffällig wichtige Rolle spielt der Tourismus mit 105 Betten und rund 15 000 Übernachtungen pro Jahr.Als Ziele definierte der Arbeitskreis Dorfentwicklung die Verbesserung von Wohnqualität, Ortsbild und Ökologie sowie den weiteren Ausbau des Fremdenverkehrs. Zum Konzept gehört auch ein konkreter Maßnahmenplan, der allerdings vorläufigen Charakter hat.Eindrücke von möglichen künftigen Projekten vermitteln einige Grafiken, die das Planungsbüro angefertigt hat.Gemeinde geht voran, Private ziehen mit

Die bisher sehr weit und kahl angelegte Kreuzung L 16/K 108 könnte sich künftig wesentlich grüner präsentieren. Private Pflanzungen ergänzen sich mit dem Abbruch des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses, das einem Dorf-Treffpunkt zum Beispiel mit Pergola und Sitzgruppe weichen soll. Zur weiteren Belebung der Ortsmitte denkt der Arbeitskreis an einen überdachten Bühnenplatz."Öffentliche Maßnahmen ziehen oft private nach sich und umgekehrt", stellte Rosemarie Bitzigeio fest. "Wenn wir als Ortsgemeinde vorangehen, ziehen auch Private mit", bekräftigte Ortsbürgermeister Theo Igelmund. Einstimmig beschloss der Rat das Konzept, mit dem Habscheid seine Entwicklung in den kommenden zehn bis 20 Jahren strukturiert vorantreiben will.EXTRA Das Habscheider Dorfentwicklungskonzept wird über die Verwaltung der Verbandsgemeinde Prüm zur Kreisverwaltung Bitburg-Prüm geleitet. Deren Fachabteilungen können dazu Anmerkungen machen, über die der Rat je nach Inhalt zu befinden hat. Nach der Anerkennung als Dorferneuerungsgemeinde winken Zuschüsse für einzelne Projekte. Ortsbürgermeister Theo Igelmund stellte klar: "Wir müssen das als langfristigen Prozess sehen und können nicht alles sofort umsetzen." (cus)

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