Halali in feinsten Tönen

Am Sonntag, 3. Juni, tritt die Jagdhornbläsergruppe Prüm beim Bundeswettbewerb auf dem Jagdschloss Kranichstein bei Darmstadt an. Aufgeregt schauen die Jagdhornbläser der Premiere in ihrer 45-jährigen Vereinsgeschichte entgegen.

Prüm. Das 16-köpfige Ensemble (sieben Frauen, neun Männer) probt stets im Freien - auf dem Schulhof der Wandalbertschule. Auch die Wettbewerbe finden im offenen Gelände statt. Abgehärtet sein gegen Wind und Wetter bedeutet allerdings nicht abgebrüht in den Wettbewerb zu gehen. Hornmeister Wilfried Reifferscheid aus Feusdorf meint: "Wir haben versucht, die Nervosität durch Sicherheit zu ersetzen. Dafür haben wir intensiv geprobt." Mit notengenauem Vortrag und Tonreinheit wollen die Jagdhornbläser aus Prüm auf dem Jagdschloss bei Darmstadt überzeugen. Bei jedem Wettbewerb etwas dazugelernt

Karl Brang schaut auf die Teilnahmen bei den Landesmeisterschaften zurück. Er bilanziert: "Bei jedem Wettbewerb haben wir was dazugelernt." Die Truppe hat 1996 und 1998 bei den Landesmeisterschaften jeweils den zweiten Platz sowie seit 2000 vier Mal den ersten Platz belegt. Doch beim Bundeswettbewerb geht es härter zur Sache. Brang: "Wir wissen, dass es für uns als Neuling schwierig sein wird, gegen renommierte Gruppen einen guten Platz zu belegen." Unisono prognostizieren die Prümer Jagdhornbläser für die Premiere in ihrer 45-jährigen Vereinsgeschichte einen Platz unter den ersten zehn von insgesamt 40 Gruppen. Frühestens um elf Uhr müssen die Prümer Bläser am Sonntag antreten. Sie müssen ihr Können in einer Auswahl von 30 Jagdsignalen und Märschen beweisen, die eine halbe Stunde vorher ausgelost wird. "Das heißt, wir müssen alles drauf haben", erklärt Sabine Geider aus Roth. Die 19-Jährige ist das Küken der Truppe. Lachend verrät die Blesshornistin: "Ich bin im Haus eines Försters groß geworden, und es gefällt mir sehr gut bei den Jagdhornbläsern. Vor allem das gemütliche Beisammensein in den Pausen." Franz-Josef Behme (70 Jahre) ist der älteste Hornist und seit der Gründung im Jahr 1962 aktiv dabei. Sigrid von Lohm ist erst seit vier Jahren Mitglied. Die 67-Jährige vom Niederrhein sagt: "Seitdem ich als glückliche Rentnerin in Matzerath wohne und jage, bin ich dabei. Blasen hält jung."Der "Jäger aus Kurpfalz" wird die Kür sein

Von den Jagdsignalen bläst sie am liebsten das "Sau tot". Den "Hunderuf" beschreibt sie als sehr unangenehm und übungsbedürftig. Bei den Proben blitzt in ihren Augen der Schalk, wenn Hornmeister Reifferscheid mal wieder die Kommandos "un stüsse" (Luft ausstoßen) oder "un fun vürre" (und von vorne) gibt. Neben den Pflichtstücken haben die Prümer Jagdhornbläser als Kür den "Jäger aus Kurpfalz" einstudiert. Egal wie der Bundesentscheid ausgeht, am 27. Juni tritt die Prümer Truppe schon wieder an. Brang erklärt: "Dann findet auf der Manderscheider Burg die diesjährige Landesmeisterschaft statt. Dann wollen wir unseren Titel als Landesmeister erfolgreich verteidigen." Neue Jagdhornbläser sind in der Gruppe jederzeit willkommen. Infos zur Gruppe oder Mitfahrgelegenheit nach Darmstadt bei Karl Brang unter 06597/3318 oder im Internet unter www.jagdhornblaeser-pruem.de.

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