"Heute mehr denn je, und morgen mehr als heute"

Gegenwart und Zukunft der Behinderten-Werkstätten in Rheinland-Pfalz und Deutschland sowie Fragen und Maßnahmen zur Neustrukturierung, Verbesserung und Kapazitätserweiterung regionaler Einrichtungen für Behinderte standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der Lebenshilfe .

 Ein junger Mann aus dem Wohnheim der Lebenshilfe in den Westeifel-Werkstätten. Foto: TV-Archiv

Ein junger Mann aus dem Wohnheim der Lebenshilfe in den Westeifel-Werkstätten. Foto: TV-Archiv

Prüm. Im Haus der Kultur begrüßte Lebenshilfe-Vorsitzender Hans Tölkes etwa siebzig Versammlungsteilnehmer, unter ihnen Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy und VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen. Tölkes berichtete über die Vorstandsarbeit im vergangenen Jahr und unterstrich die Bedeutung der Lebenshilfe als Organisation zur Stärkung der Schwächeren in unserer Gesellschaft. Für Menschen mit geistiger Behinderung forderte er das Recht auf ein Alter in Würde. "Die Lebenshilfe wird gebraucht, heute mehr denn je und morgen mehr als heute". Zügig verlief das obligatorische Sitzungsprocedere. Die Kasse stimmte. Der Vorstand wurde entlastet. Neuwahlen standen nicht auf der Tagesordnung.Vor Jahresfrist hatte der stellvertretende Lebenshilfe-Vorsitzende, Dietrich Knoche, der Mitgliederversammlung die Stiftung der Lebenshilfen Bitburg, Daun und Prüm vorgestellt. Dietrich Knoche informierte über den Stand der Dinge: "Das Stiftungsgeschäft ist vollzogen durch staatliche Anerkennung. In Rheinland-Pfalz durch die örtliche ADD, die allenfalls eine Rechtsaufsicht wahrnimmt." Für jedermann verständlich, verglich der Notar die Lebenshilfe-Stiftung mit einem gewichtigen Sparschwein.Über die Einrichtung von Plätzen für schwerst-mehrfach Behinderte berichtete Alfred Pick, Geschäftsführer der Lebenshilfe-Wohngemeinschaften. Demnach wurde der Bereich Wohnen von den Lebenshilfen Bitburg, Prüm und Daun am 1. Januar 2003 in der Lebenshilfe Wohngemeinschaften Eifel gGmbH zusammengefasst. Zurzeit werden im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Vulkaneifelkreis etwa 180 Menschen mit geistiger Behinderung betreut. Ziel des Zusammenschlusses war, auch die Versorgung schwerst-mehrfach Behinderter zu gewährleisten. Die Zusage zur Schaffung von zwölf zusätzlichen Plätzen habe man nach langen Verhandlungen mit den Kostenträgern erreicht.Acht Bewohner in der Landwirtschaftsschule

 Rund 70 Mitglieder kamen zur Versammlung der Lebenshilfe ins Haus der Kultur. TV-Foto: Elmar Kanz

Rund 70 Mitglieder kamen zur Versammlung der Lebenshilfe ins Haus der Kultur. TV-Foto: Elmar Kanz

Alfred Pick zufolge entschieden sich die Verantwortlichen der Lebenshilfe Wohngemeinschaften Eifel und die des Mainzer Sozial-Ministeriums für die ehemalige Prümer Landwirtschaftsschule als Standort der neuen Einrichtung. Seit dem 1. März ist sie in Betrieb. Acht Bewohner, von außerhalb und aus bestehenden Einrichtungen, haben bereits eine wohl betreute Bleibe gefunden. Zum Thema "Werkstatt heute und morgen - IST-Situation und Zukunft der Werkstattlandschaft in Rheinland-Pfalz und Deutschland" referierte Ferdinand Niesen, Geschäftsführer der Westeifel Werke. Sein Fazit nach eingehender Darstellung und Analyse nahezu aller relevanten Punkte: Die Werkstattlandschaft hat sich seit zirka zwei Jahren massiv verändert, und so wird es auch weiter gehen. Starr eingefahrene Gleise wurden und werden weitgehend verlassen. Es gibt signifikante Neuheiten, denen es mit großem Engagement und Einsatz entgegenzutreten gilt. Die Kernfrage indes bleibt: Wie können wir dem Behinderten die bestmögliche Leistung bieten, die er benötigt?

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