Im Flecken in Schönecken viel entdecken

Schönecken · Der Schönecker Kulturkreis beschließt am Sonntag den aktuellen Kunstparcours mit einem Aktionstag und präsentiert am Nimsufer eine neue feste Installation der Künstlerin Hedi Schon.

 Sechs Glassäulen der Künstlerin Hedi Schon stehen nun an der Nimspromenade. Jede steht für eine Spektralfarbe des weißen Lichts. TV-Foto: Frank Auffenberg

Sechs Glassäulen der Künstlerin Hedi Schon stehen nun an der Nimspromenade. Jede steht für eine Spektralfarbe des weißen Lichts. TV-Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff), Frank Auffenberg ("TV-Upload Auffenberg"

Schönecken Der Flecken beeindruckt Besucher mit einer einmalig schönen Karstlandschaft und der mächtigen Burgruine. Doch das größte Dorf der Verbandsgemeinde Prüm hat deutlich mehr zu bieten als diese bekannten touristischen Höhepunkte. Und zwar sehr viel zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum. Mittlerweile sind dank des Kulturkreises Altes Amt zehn Skulpturen und Installationen über den ganzen Ort verteilt. Die Neueste wurde jüngst an der Nimspromenade aufgebaut. "Quasi zum Abschluss des 26. Kultursommers Rheinland-Pfalz", sagt die Mitinitiatorin Hilda Dogan.
"Lichtspiel" heißt das Werk von Hedi Schon aus Sülm. Sechs gläserne, zwei Meter hohe Stelen ruhen nun am Ufer auf einem Sockel aus Cortenstahl. An ihren Spitzen leuchten die sechs Spektralfarben des Lichts - also Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett. "Auf dem Sockel, der zwar rostig aussieht, dabei aber nicht verrostet, erhebt sich mitten in der Natur das Glas zu sechs Säulen, die zusammen das weiße Licht ergeben würden, einzeln und im Detail aber Prismenwirkung entfalten dürften. Auf diesen Effekt darf man gespannt sein", sagt Ramona Heinen, Kunsthistorikerin aus Balesfeld.
"Mit dem neuen Kunstwerk führen wir unser Skulpturenprojekt für den öffentlichen Raum fort", sagt Hilda Dogan. Seit 2003 werden vom Kulturkreis Plastiken und Kunstwerke aufgebaut - bisher vor allem im kleinen Park unterhalb der Burgruine - unter anderem steht dort seit 2010 eine Großplastik des Winterspelter Lothar-Preisträgers Werner Bitzigeio. Das an historischer Bausubstanz so reiche Ortsbild solle mit dem Skulturenprojekt um zeitgenössische Denkmäler ergänzt werden. "Wie immer fallen für die Anschaffung keine Kosten für die Ortsgemeinde an", sagt Hilda Dogan. Wie in der Vergangenheit wird der Kaufpreis nicht genannt: "Nur soviel: Wir wurden wieder von der Stiftung van Meeteren, der Kreissparkasse und privaten Spendern aus Schönecken unterstützt. Ohne den Einsatz der treuen Sponsoren wäre ein Skulpturenprojekt dieser Größe undenkbar."
Sie sei froh, dass es auch im Flecken Freunde der Moderne gebe: "Insgesamt gehen die Besucherzahlen unserer Ausstellungen nämlich seit Jahren zurück." Das Interesse bestehe zwar, sie setze aber drauf, dass die Besucherzahl des Kunstparcours mit der Sonderveranstaltung zum Abschluss am Sonntag, 1. Oktober, nochmal verbessert werde. Unter dem Titel "Klein und Klasse" stellen 20 Künstler ihre Arbeiten aus: Allen Werken gemeinsam ist ihr eher kleines Format. "In der Blauen Galerie zeigt die deutsch-afghanische Initiative DAI beispielsweise kleine Stickkunst", sagt Dogan. Leider müsse aber - anders als ursprünglich geplant - der Ausstellungsbereich in der alten Kapelle am Burgberg geschlossen bleiben. "Uns fehlen leider drei Leute für die Aufsicht." Dabei sei gerade dieser Ausstellungsgbereich stets gut besucht: "Hier schauen immer mehr Leute vorbei, allein schon, weil die Kapelle von vielen Touristen besucht wird."
Die Klein-und-Klasse-Schau ist am Sonntag, 1. Oktober, von 12 bis 18 Uhr an vier Stationen des Kunstparcours geöffnet: im Alten Amt, in der Alten Brennerei, in der Blauen Galerie und in der Handweberei Thomé. Der Eintritt ist überall frei.
Weitere Infos: www.galerie-dogan.de

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