Im Zeichen der Sicherheit

Rund 140 Jugendliche haben an der Berufsbildenden Schule in Prüm an einem Verkehrssicherheitstag teilgenommen. An verschiedenen Stationen ging es darum, die Schüler über die Gefahren des Straßenverkehrs und ihre Folgen zu sensibilisieren.

 Der querschnittsgelähmte Tobias Krämer (links) erzählt den Schülern der BBS von seinem Unfall und wie er sich mit dem Leben im Rollstuhl arrangiert hat. TV-Foto: Christian Brunker

Der querschnittsgelähmte Tobias Krämer (links) erzählt den Schülern der BBS von seinem Unfall und wie er sich mit dem Leben im Rollstuhl arrangiert hat. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. "Ich bin seit 30 Jahren Lehrer, und seitdem musste ich fast jedes Jahr einen Schüler zu Grabe tragen", sagt Rainer Uhlendorf, Leiter der Prümer Berufsbildenden Schule (BBS). "Daraus ist bei mir die Herausforderung entstanden, etwas dagegen zu unternehmen." Genauso ist auch die Motivation bei seinem Stellvertreter Manfred Stumps, der deshalb an der Schule einen Verkehrssicherheitstag organisiert hat. "Dabei wollen wir nicht mahnen und dirigieren, sondern Betroffenheit erzeugen und für die Gefahren im Verkehr sensibilisieren", sagt Stumps.

An insgesamt sieben Stationen erfahren und erleben die rund 140 Schüler, die an dem Tag teilnehmen, verschiedene Aspekte rund um die Sicherheit im Straßenverkehr - vom Bremswegsimulator bis zu einer Rutsche, auf der die in einem Autositz angeschnallten Schüler erleben können, wie sich ein Aufprall anfühlt.

Bleibende Eindrücke hinterließ auch das Gespräch mit Tobias Krämer. Der 28-Jährige ist seit einem Unfall vor elf Jahren querschnittsgelähmt. Damals war er als Beifahrer mit einer Bekannten unterwegs, als sie wegen zu hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über ihren Wagen verlor und das Auto mit der Beifahrerseite gegen einen LKW prallte. Seitdem sitzt er im Rollstuhl und kann seine Beine gar nicht mehr, seine Arme und Hände nur eingeschränkt bewegen. "Ich werde bis zum Ende meines Lebens keinen Tag ohne fremde Hilfe auskommen", sagt Krämer. Doch er vermittelt den Jugendlichen nicht nur, welche Folgen eine zu große Risikobereitschaft im Straßenverkehr haben kann. Es kommt ihm auch darauf an, dass das Leben auch im Rollstuhl weitergeht. Er selbst spielt Rollstuhl-Rugby und macht deutlich, dass er trotz aller Einschränkungen Spaß am Leben hat.

An anderen Stationen gab es Erklärungen zu Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, zur Ersten Hilfe und den rechtlichen Folgen.

Auch die Aktion "Bob" wurde vorgestellt. Dabei geht es darum, dass einer in einer Gruppe, sich vor dem Feiern zum Fahrer, also zum "Bob", erklärt, keinen Alkohol trinkt und die anderen sicher nach Hause fährt. Wirte können sich zu Bob-Kneipen erklären und den Fahrern Vergünstigungen anbieten.

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