In Dahlems freier Wildnis Natur erleben

Die Natur mit allen Sinnen zu begreifen ist die Idee, mit der Vera Schröder-Belz und ihr Mann Mann Uwe Belz vor nunmehr zehn Jahren ihre Wildnisschule im nordrhein-westfälischen Dahlem ins Leben riefen. Beim Jubiläumsfest konnten ihre Gäste lernen, mit Pfeil und Bogen zu schießen, Laubhütten zu bauen oder ohne Streichhölzer Lagerfeuer zu entzünden.

 Die Weisheiten der Naturvölker, wie beispielsweise Klettern, macht die Dahlemer Wildnisschule seit zehn Jahren für Gäste lebendig. Foto: privat

Die Weisheiten der Naturvölker, wie beispielsweise Klettern, macht die Dahlemer Wildnisschule seit zehn Jahren für Gäste lebendig. Foto: privat

Dahlem. "Wenn mir vor zehn Jahren jemand gesagt hätte, dass ich heute hier stehen würde, dann hätte ich gesagt: Ja, klar. Denn ich war von Anfang an überzeugt von unserem Konzept der Wildnisschule", erklärte Vera Schröder-Belz auf dem zentralen Platz der Wildnisschule Eifel den Gästen, die zur Feier des zehnjährigen Bestehens gekommen waren. Begonnen hatte das Abenteuer Wildnis jedoch schon viel früher: Dreieinhalb Jahre lang war Schröder-Belz' Mann Uwe Belz bei einem der Väter der Outdoor-Bewegung in den USA, Tom Brown, in die "Lehre" gegangen, danach lebte er ein weiteres Jahr in einem Wildnisgebiet in New Jersey.Wieder nach Deutschland zurückgekehrt, begannen Belz und Schröder-Belz 1998, Wildnisseminare im Hellenthaler Wildgehege anzubieten, wo ihnen der damalige Mit-Pächter und heutige Leiter der Greifvogelstation, Karl Fischer, (Frei-)Raum zur Verfügung stellte. Im Jahr 2000 wichen Belz und Schröder-Belz mit ihren Seminaren zunehmend in das Forsthaus an der Oleftalsperre aus - bis sie von dem ungenutzten Waldgelände oberhalb Dahlems erfuhren.Auch Wintercamps werden angeboten

Dieses sagte beiden auf Anhieb zu, Belz erinnerte es sogar stark an die USA - die Wildnisschule hatte ihren neuen Sitz. Dort führt das Ehepaar Belz - unterstützt von seinen Mitarbeitern Hubertus Hilgers und Torsten Tomski sowie sieben Referenten - seitdem zwischen März und November zahlreiche ein- und mehrtägige Kurse und Seminare durch. Auch "Wintercamps" werden bei Bedarf angeboten.Ursprünglich waren die Seminare nur für Erwachsene gedacht. Neben Firmen, Familien und Freizeitgruppen wird die Wildnisschule inzwischen aber auch von rund 60 Schulklassen im Jahr besucht - angesichts der Angebotsvielfalt nicht weiter verwunderlich: Bei handwerklichen Dingen wie Feuermachen, Hüttenbauen oder Jagdwerkzeugeherstellen angefangen, reichen die Aktivitäten in der Wildnisschule über Bogenschießen und Kräuterkurse bis hin zum "Fährtenlesen", dem Erkennen von Vogelstimmen und sogar Wildnispädagogik. Übernachten können die Gäste wahlweise in umliegenden Jugendherbergen oder direkt im Wildniscamp in indianischen Hütten, den "Hogans", oder in den zwei Blockhütten, allesamt um die zentrale (offene) Hütte mit Feuerstelle gruppiert.Dort stand Uwe Belz zu Beginn des Jubiläumsfestes: Mit seiner Doppelkopfflöte spielte er die Melodie, die die Gäste - unter ihnen Dahlems Bürgermeister Reinhold Müller - anlocken sollte. Belz und seine Helfer hatten für die Besucher ein umfangreiches Schnupperangebot vorbereitet: Bogenschießen und Speerschleudern, steinzeitliches Malen für Kinder, Feuermachen mit Drillbohrer und Feuerstein und Stockbrotbacken am Lagerfeuer. Schröder-Belz führte zudem Wildkräuter-Wanderungen durch, der Dahlemer Eifelverein bot eine Wanderung zum "Vier-Herren-Stein" an. Im Camp selbst war Andre Gulba mit der "Rollenden Waldschule" der Kreisjägerschaft vertreten. Karl Fischer, mit dem Ehepaar Belz aus Hellenthaler Zeiten noch gut bekannt, und sein Team von der Greifvogelstation des Wildgeheges boten mit ihren Tieren atemberaubende Flugshows. Um die Beköstigung der Gäste kümmerten sich neben dem Café Leuscher vor allem einige Dahlemer Vereine - bestes Zeugnis dafür, dass die Wildnisschule mittlerweile fest im Ort verankert ist und einfach dazugehört.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort