In der Verlängerung

STADTKYLL. (fpl) Das insolvente ehemalige Stadtkyller "Hotel am Park" (jetzt "Hotel-Badepark Vulkamar") wird nicht zum Ende des Monats geschlossen. Die Verhandlungen mit möglichen Investoren laufen weiter.

 Zarte Hoffnung: Das insolvente Stadtkyller "Hotel am Park" (jetzt "Hotel- Badepark Vulkamar") wird nicht Ende März geschlossen. Die Verhandlungen mit möglichen Investoren laufen weiter. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Zarte Hoffnung: Das insolvente Stadtkyller "Hotel am Park" (jetzt "Hotel- Badepark Vulkamar") wird nicht Ende März geschlossen. Die Verhandlungen mit möglichen Investoren laufen weiter. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Nach der erneuten Havarie des Stadtkyller Hotels im Februar (der TV berichtete) konnte Insolvenzverwalter Oliver Brand aus Trier nur eine Fortführung bis Ende März garantieren. Jetzt erhält das Haus mit dem angeschlossenen Freizeitbad "Vulkamar" eine weitere Frist: "Ich führe den Betrieb in der Insolvenz auf jeden Fall bis Ende April weiter", sagt Brand im Gespräch mit dem TV. Noch besteht Hoffnung, dass es auch danach weitergehen kann. Man stehe derzeit mit einer Investorengruppe in Verhandlungen über den Verkauf. Dabei sollen nicht nur die zentralen, infrastrukturellen Bauteile den Besitzer wechseln, sondern auch die etwa 90 Appartments von Privateigentümern. Über die Investoren und den gebotenen Kaufpreis will Brand derzeit nicht sprechen. Fest steht allerdings, dass die Appartment-Besitzer nur einen Bruchteil des ursprünglichen Werts von etwa 60 000 Euro erhalten werden, sofern sie in den Handel einwilligen. Mittlerweile habe er alle Beteiligten "auf die Notwendigkeit hingewiesen, sich von der Immobilie zu trennen", sagt Brand. "Denn es wird niemand Geld in die Hand nehmen, wenn es keine Komplettlösung gibt."Die meisten ziehen mit

Die Resonanz darauf: "Recht positiv", sagt Brand. Viele sind offenbar bereit zu verkaufen. Andere würden sich unter Umständen sogar neu finanziell engagieren. Kurz: "Ich denke nicht, dass es jetzt daran scheitern würde." Brand dankt auch für die Unterstützung, die er bislang von Orts- und Verbandsgemeinde erhalte. Allerdings sei sein Vorschlag, das Vulkamar wieder in kommunalen Besitz zu nehmen, "keiner näheren Überprüfung unterzogen worden. Da wäre ich eine große Sorge los gewesen." Das "Vulkamar" will die Gemeinde nicht haben. Dennoch sagt Ortsbürgermeister Nikolaus Simon: "Die Ortsgemeinde kann nicht zu allem ja und Amen sagen. Aber wenn es konkrete Pläne und Wünsche gibt, und wir sehen, das ist ein gangbarer Weg, dann wollen wir auch alles Mögliche tun." So könne man durchaus über mehr Parkplätze oder das benachbarte alte Kindergarten-Grundstück reden. Auch Simon ist für eine Komplettlösung: "Ich bin der Meinung, dass die derzeitige Konstellation mit den Apartment-Eignern weg muss." Das Brand-Kompliment gibt unterdessen VG-Bürgermeister Werner Arenz "gerne zurück", wie er sagt. Er habe den Eindruck, dass der Anwalt und dessen Mitarbeiter "keine Zerschlager sind, sondern dass sie das Ding erhalten wollen". Das wird schwer genug. Zumal, sagt Arenz, "in den vergangenen Jahren im Management zu viele Leute waren, die sich in schamloser Weise an den finanziellen Ressourcen bedient und das Hotel letztlich an den Abrund getrieben haben." Dabei sei die zwischenzeitlich eingestiegene Kasseler Lamm-Gruppe (der TV berichtete) zwar der größte, aber nicht der einzige Geldverbrenner gewesen. Die Auslastung sei heute sehr gut, auch die Umstellung auf Familien-Kundschaft habe funktioniert. Was jedoch nicht rechtzeitig umgestellt wurde, das sei vor allem die Technik im Bad: So sei die Steuerungseinheit "nicht Jahr-2000-fähig" gewesen. Beim Jahrtausendwechsel habe diese einfach den Geist aufgegeben. "Dadurch müssen seitdem die ganze Wasseraufbereitung und Chlordosierung von Hand gemacht werden", sagt Arenz. "Da liegt der Hase im Pfeffer. Um die Vorgaben des Gesundheitsamts zu erfüllen, muss man ständig frisches Wasser nachlaufen lassen. Und das muss wiederum erst aufgeheizt werden." Eine Fehlentscheidung der damals Verantwortlichen, sagt Werner Arenz: Mit einer Investition von rund 10 000 Euro "hätten Hunderttausende eingespart werden können".

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