Inventar unterm Hammer, Investor im Gespräch

Wasserrutsche meistbietend zu haben: Oliver Brand, Insolvenzverwalter im ehemaligen Hotel am Park Stadtkyll (der TV berichtete), hat eine Verwertungsgesellschaft damit beauftragt, das in die Jahre gekommene Inventar zu versteigern. Termin: heute, 11 Uhr.

Stadtkyll. Die Klarstellung vorneweg: Nicht das ganze Hotel wird verramscht, nein. Auch die endgültige Schließung steht nicht an. Es gehe nur um das in die Jahre gekommene und bewegliche Inventar, sagt Insolvenzverwalter Oliver Brand.

Hotel soll bleiben, Investor hat Bedenkzeit



Barhocker, Kaffeemaschinen, Grillgeräte, Geschirr, jede Menge Technik, Deko- und andere Artikel:Unter den Hammer, so meldet die beauftragte Hamburger Verwertungsgesellschaft GHV, komme "für jeden Geldbeutel etwas - von einem Euro bis 100 000 Euro". Sogar die Rutsche aus dem "Vulkamar" steht auf der Liste, falls jemand eine so große Badewanne zu Hause hat.

Oliver Brand: "Wir lassen versteigern, was nicht mehr gebraucht wird und jetzt vermarktet werden kann. Damit wir im Winter das Gas bezahlen können." Das heißt umgekehrt: Alles andere, zum Beispiel die Zimmer-Einrichtungen oder das angeschlossene Wirtshaus, wird noch gebraucht. Denn inzwischen ist ein neuer möglicher Investor im Gespräch: ein Niederländer, der am Ijsselmeer unter anderem einen Yachthafen betreibt.

"Ich sitze sozusagen über einem notariellen Verkaufsangebot", bestätigt Brand im TV-Gespräch am Freitagmorgen. "Der will da wieder ein Hotel hinmachen und steht bereits im Gespräch mit den zuständigen Behörden."

Werner Arenz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Obere Kyll, hat sich bereits mehrfach mit dem Interessenten getroffen - und der mache einen sehr guten Eindruck: "Er weiß alles, kennt die Vergangenheit und kennt die Situation", sagt der VG-Chef. "Und er ist bereits in der Planung. Das lässt in mir die Hoffnung wachsen, dass Anfang 2009 der Kaufvertag über die Bühne geht, dass kräftig investiert wird und wir da bald wieder eine Eröffnung haben."

Das heißt aber auch, dass die bisherigen Interessenten offenbar aus dem Rennen sind. Stimmt, sagt Brand: Die international tätige Gruppe, die bereits vor Monaten kurz vor dem Kaufabschluss gestanden hatte (der TV berichtete) habe um einen Aufschub bis ins Frühjahr gebeten -so lange wollte der Insolvenzverwalter jedoch nicht mehr warten.

Aber auch der niederländische Investor erhält zunächst noch Bedenkzeit: Die Option für den Kauf -die Summe bleibt ungenannt - gilt bis Februar.

Ein bisschen Heizgeld brachte übrigens in den vergangenen Monaten ein anderes Geschäft: Das Produktionsbüro für den Kinofilm "Tannöd" war im Hotel untergebracht. Mittlerweile ist die letzte Klappe gefallen.

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