Investieren ja, aber wie?

In seiner letzten Sitzung vor der Wahl hat der Verbandsgemeinderat Prüm über die neuen Konzepte für das Schwimmbad in Schönecken diskutiert. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Einigkeit herrscht aber darüber, dass etwas passieren muss.

Prüm. (ch) Barfuß oder Lackschuh, Schwimmbad oder Freizeit-Sportanlage? Mit den neuen Konzepten für das Schwimmbad in Schönecken hat sich nach dem Ortsgemeinderat (der TV berichtete) nun auch der Prümer Verbandsgemeinerat beschäftigt. Hans-Günter Wilwers von der VG-Verwaltung stellte den Ratsmitgliedern die drei Konzepte vor, wobei sich die beiden, die eine Wasserfläche vorsehen, nur in der Größe des Beckens unterscheiden. Eine Variante sieht eine Größe von neun mal 15 Metern vor, die andere - von den Schöneckern präferierte - eine Größe von zehn mal 20 Metern. Die kleinere Version würde 644 000 Euro kosten, die größere 783 000 Euro. Das Ganze bei jährlichen Betriebskosten von 29 000 beziehungsweise 36 500 Euro. Günstiger wäre die dritte vorgestellte Variante eines Freizeitparks ohne Schwimmbecken, dafür mit verschiedenen Sportangeboten, für die nur rund 500 000 Euro fällig würden, bei jährlichen Kosten in Höhe von 6000 Euro.

Bürgerinitiative stellt Konzept vor



Auch die Bürgerinitiative Schwimmbad Schönecken (Biss) stellte ihr Konzept vor. Der Vorsitzende Ralph Schmitt konzentrierte sich vor allem darauf, Modelle zu präsentieren, mit denen sich die Unterhaltskosten senken und die Einnahmen steigern lassen. Etwa durch die Installation von Photovoltaik-Anlagen oder eines Blockheizkraftwerkes, mit denen sich zum einen die Energie für das Bad gewinnen lasse, zum anderen könnten durch den Verkauf von Strom die Einnahmen gesteigert werden, so Schmitt.

Schöneckens Ortsbürgermeister Werner Krämer (CDU) betonte die Bedeutung des Bades für den Ort und die Umgebung. Der Gemeinderat habe sich einstimmig für eine Lösung mit Schwimmmöglichkeit ausgesprochen, und auch von Innenminister Karl Peter Bruch habe man die Zusage, in Schönecken ein Pilotprojekt zu fördern. Für das Bad sprachen sich auch die Schönecker VG-Ratsmitglieder Erdal Dogan (SPD) und Maria Weber (UWG) aus. "Jeder Ort hat das Recht auf Entwicklung", sagte Weber.

Klaus Enders (FWG) betonte, dass der Rat auf den klaren Wunsch der Ortsgemeinde für ein Bad eingehen müsse. Mathilde Weinandy (CDU) sagte, man brauche vor allem konkrete Zahlen aus Mainz zur Höhe einer möglichen Förderung, bevor man eine Entscheidung treffen könne. Konkrete und belastbare Zahlen über die Kosten benötige man, sagte Peter Feinen (CDU). Seine Skepsis ob der großen Investitionssummen drückte Bernd Weinbrenner (SPD) aus. Man dürfe Schönecken zwar nicht von der Agenda streichen, aber Investitionen in dieser Größenordnung könne man sich nicht leisten, obwohl er es sich natürlich wünschen würde. Vielmehr müsse man sich fragen, was denn gehe.

Zum weiteren Vorgehen machte VG-Bürgermeister Aloyius Söhngen den Vorschlag, dass man die Alternative mit der Nutzung des Hallenbads und auch das Konzept des Biss prüfen werde. Außerdem sollen die vorgelegten Konzepte verfeinert werden, so dass später beschlussfähige Alternativen vorliegen.

Schlechte Nachrichten zum Thema Radweg



Überraschendes gab es zum geplanten Radweg auf der Bahntrasse Prüm - Gerolstein zu hören. Auf eine Aufrage Söhngens habe das Wirtschaftsministerium mitgeteilt, dass es bei der derzeitigen Gesetzeslage nur eine "geringe Aussicht" auf eine Freistellung vom Bahnbetrieb gäbe. Denn das Gesetz sieht vor, dass eine Entwidmung nur möglich ist, wenn jetzt und in absehbarer Zeit niemand die Strecke nutzen möchte, doch die Vulkaneifelbahn hat bereits ihr Interesse bekundet. "Das stellt uns dort vor neue Probleme", sagte Söhngen. Man habe zwar die Hoffnung, dass das Eisenbahngesetz geändert werde, aber die Hoffnung auf einen Baubeginn im nächsten Jahr würde sich nicht erfüllen, so Söhngen (ausführlicher Bericht folgt). EXTRA Der VG-Rat in Kürze: Der Rat hat in seiner letzten Sitzung ein neues Mitglied aufgenommen. Für die zurückgetretene Birgit Nolte-Schuster (SPD) rückte Barbara Hiltawski (SPD) nach. Der Rechnungsprüfungsausschuss hat die Jahresrechnung der VG geprüft und keine Beanstandungen vorgebracht, woraufhin der Verwaltung einstimmig die Entlastung erteilt wurde. Der Rat hat ebenfalls beschlossen, die Trägerschaft für die künftigen Realschulen plus in Prüm und Bleialf anzustreben, wenn das geplante Kosten-Ausgleichsmodell von der ADD genehmigt wird. Außerdem wurden die Jahresberichte des Hauses der Jugend und der Zentralbücherei entgegengenommen. Ebenfalls beschloss der Rat die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs für die Stützpunktfeuerwehr Bleialf, das rund 190 000 Euro kostet. 70 000 Euro davon übernimmt das Land. (ch)

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