"Jammern ist nicht angebracht"

PRÜM. Mit gedämpftem Optimismus haben die Fraktionen im Prümer Stadtrat auf den Haushaltsplan 2007 reagiert. Trotz des erneuten Defizits gibt es nämlich im Rück- und Ausblick viele Projekte, die aus Sicht des Rats eine positive Entwicklung der Stadt belegen.

 Noch lässt die weiße Pracht in der Prümer Wolfsschlucht auf sich warten. Wenn es – wie auf unserem Archivbild – wieder losgeht, ist die Stadt Prüm für den Liftbetrieb verantwortlich. Foto: Reiner Schneider

Noch lässt die weiße Pracht in der Prümer Wolfsschlucht auf sich warten. Wenn es – wie auf unserem Archivbild – wieder losgeht, ist die Stadt Prüm für den Liftbetrieb verantwortlich. Foto: Reiner Schneider

"Es gibt leider keine Weihnachtsgeschenke für uns", stellte Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) zu Beginn ihrer Haushaltsrede fest. Von 7,56 Millionen Euro Ausgaben im Verwaltungshaushalt 2007 sind 1,28 Millionen nicht durch Einnahmen gedeckt. Der Vermögenshaushalt umfasst rund 1,5 Millionen Euro. Weinandy beklagte die hohen Umlagen, die die Stadt an Verbandsgemeinde und Kreis zahlen müsse. Die vorige Woche im Kreistag beschlossene Erhöhung der Kreisumlage von 35,9 auf 37,1 Prozent ist beim Prümer Haushalt noch nicht berücksichtigt. Sie wird das Defizit der Abteistadt also noch anwachsen lassen. Einsparungen bei Straßensanierungen ("wichtige Infrastruktur") oder bei der Straßenbeleuchtung lehnte die Stadtbürgermeisterin ab: "Konsequenz wäre die Schlagzeile: In Prüm gehen die Lichter aus."Deutscher Wandertag als Werbeträger Nummer eins

Stattdessen bemühe sie sich um viele kleine Verbesserungen. So erledigten meist Ehrenamtliche den Liftdienst im Skigebiet Wolfsschlucht. Im Parkhaus am Teichplatz brenne nur noch jede zweite Lampe, um Strom zu sparen. Als Höhepunkte 2007 nannte Weinandy den zweiten Friedhof am Kalvarienberg, den Ausbau der Bahnhofstraße, das Neubaugebiet Burgstück, die Grenzlandschau sowie 50 Jahre Europäische Vereinigung Bildender Künstler (EVBK). Horst Follmann (CDU) schlug vor, die üblichen Äußerungen zum Haushaltsloch als "wiederkehrende Beiträge" zu verbuchen - ein Finanzbegriff aus der Verwaltung. Auf der Plus-Seite vermerkte Follmann den Deutschen Wandertag 2006 als den Werbeträger für die Stadt schlechthin. Wichtig sei eine gute Anbindung der Innenstadt an das Bahnhofsgelände. Idealerweise solle sich das dort bald neu ansiedelnde Gewerbe mit dem bestehenden Angebot ergänzen. "Jammern ist nicht angebracht", befand Manfred Anders in Vertretung des terminlich verhinderten FWG-Sprechers Dirk Kleis. Anders forderte dazu auf, Probleme anzupacken und Initiative zu zeigen. Markus Fischbach (SPD) regte an, ein wachsames Auge auf eine korrekte Abrechnung der Kur-Beiträge zu legen. Zu überprüfen sei auch, ob Gewerbetreibende ihre Stellflächen vorschriftsmäßig nachgewiesen oder finanziell abgelöst hätten. Angesichts eines Zuschusses von rund 15 000 Euro an "Prüm eifelstark - Stadtmarketing und Gewerbeverein" hielt Fischbach es für angebracht, dass die Vorsitzende im Rat über die Arbeit des Vereins berichtet. "Ich habe einen solchen Bericht von Christine Kausen für die Februar-Sitzung vorgesehen", erklärte Weinandy. Auch für die Prümer Runde - ein Treffen von Menschen, die sich für die Stadt einsetzen - habe sie sich ein Thema überlegt. Norbert Baur (Prümer Bürgerbewegung) schloss sich seinen Vorrednern weit gehend an. Als stellvertretender Vorsitzender von "Prüm eifelstark" dankte er der Stadt für die Unterstützung. Einstimmig beschloss der Rat den Haushalt.

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