Junge Familien in die Ortskerne!

Bei der Ortsbürgermeister-Konferenz des Eifelkreises Bitburg-Prüm haben rund 120 Teilnehmer über die demographische Entwicklung gesprochen. Landrat Roger Graef verwies auf positive Projekte wie die "Zukunftsinitiative Eifel", aber auch auf die drohende Schließung von Schulen.

Prüm. Einmal im Jahr treffen sich die Ortsbürgermeister des Eifelkreises Bitburg-Prüm zu einer Konferenz, um sich über aktuelle Themen zu informieren. In der Karolingerhalle Prüm zog sich diesmal das Thema "Dorfentwicklung" mit der Vorhersage rückläufiger Einwohnerzahlen wie ein roter Faden durchs Programm."Wie bedroht ist das Dorf, und was bedroht das Dorf?" Dazu referierte Rosemarie Bitzigeio vom Planungsbüro Lenz & Partner aus Winterspelt. Schon bei anderen Gelegenheiten wie zum Beispiel in Arzfeld war die Architektin mit ihren Ergebnissen und Thesen auf Zustimmung gestoßen (der TV berichtete). Ihre Kernforderung: Um gesunde Altersstrukturen in Dörfern zu ermöglichen, sollten Umbauten und Abrisse von Häusern in engen Ortskernen gezielt gefördert werden. In vielen Eifeler Dörfern drohten auf Grund der Überalterung der Einwohner massive Gebäude-Leerstände. "Ärmel hochkrempeln und Ideen anpacken"

"Wir müssen wieder schauen, dass wir junge Familien in die Ortskerne bekommen", bekräftigte Aloysius Söhngen (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Prüm. Das Leitbild der Dorferneuerung sei bisher die Schönheit gewesen. Darüber hinaus müssten je nach konkreter Situation auch Altgebäude beseitigt werden, um nutzbare Flächen für Bauwillige zu schaffen.Landrat Roger Graef (CDU) kritisierte erneut das Landesentwicklungsprogramm: "Es enthält ein Ausmaß an Überregulierung, das einer Entmündigung und Kastrierung der kommunalen Selbstverwaltung gleichkommt." Vorbildlich sei hingegen die regionale Zusammenarbeit bei der "Zukunftsinitiative Eifel". Im von Bitburg-Prüm betreuten Netzwerk Landwirtschaft habe es schon viele Veranstaltungen, unter anderem zur Regionalmarke Eifel und erneuerbaren Energien, gegeben.Schwere Entscheidungen stehen dem Kreis laut Graef im Bereich Schulen und Kindertagesstätten bevor: Es könne zur Schließung von Standorten und Gruppen kommen. Auf Kreisebene wird dazu eine Arbeitsgruppe gebildet, der auch die Bürgermeister der Verbandsgemeinden und der Stadt Bitburg angehören.Alfred Lorenz, Abteilungsleiter im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Eifel, referierte über Bedeutung und Entwicklungsperspektiven der Landwirtschaft.Das Schlusswort sprach Hans-Michael Bröhl (CDU), Bürgermeister der VG Irrel und Vorsitzender der Kreisgruppe des Gemeinde- und Städtebunds: "Wir Eifeler haben schon oft tiefe Täler überschritten. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und gute Ideen anpacken." Neuer Heimatkalender Peter Neu legte den versammelten Ortsbürgermeistern den Heimatkalender 2008 des Eifelkreises Bitburg-Prüm ans Herz: "Erweisen Sie uns einen guten Dienst, indem Sie das Buch unter die Leute bringen." Der Heimatkalender sei ein Aushängeschild des Kreises, der wahre Wert seines Inhalts erst später erkennbar. Als Vorsitzender des Redaktions-Ausschusses ermunterte Neu Leser zur Kritik, um den Rückgang der Verkaufszahlen erklären und stoppen zu können. Das 357 Seiten starke neue Werk ist bei der Kreisverwaltung und im Buchhandel für 6 Euro erhältlich. (cus)

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