Keine Chance für den blauen Dunst

Die Kampagne "Be smart - don't start" ("Sei schlau, fang erst gar nicht an") gegen das Rauchen läuft an Schulen in 18 europäischen Ländern und gipfelt im Weltnichtrauchertag am 31. Mai. Der TV hat die Klasse 7b der Wandalbert-Hauptschule Prüm besucht.

 Überzeugte Nichtraucher: Die Klasse 7b der Prümer Hauptschule mit Lehrer Clemens Hackenberg. TV-Foto: Elmar Kanz

Überzeugte Nichtraucher: Die Klasse 7b der Prümer Hauptschule mit Lehrer Clemens Hackenberg. TV-Foto: Elmar Kanz

Prüm. "Der Wettbewerb soll Jugendlichen verständlich machen, dass Rauchen sich nicht lohnt und man als Nichtraucher in jeder Hinsicht mehr vom Leben hat", sagt Clemens Hackenberg, Klassenlehrer der 7 b an der Prümer Hauptschule. Unter der Leitung des promovierten Agrariers und Nabu-Vorsitzenden Obere Kyll üben sich 21 Schüler nicht nur in Raucherabstinenz. Sie machen auch Laborversuche, die die Gefahren des Rauchens verdeutlichen. Dafür züchten sie sogar einige Tabakpflanzen. Schon ein halbes Jahr haben die meist 14- bis 15-jährigen Jungen und Mädchen von der 7 b dem blauen Dunst abgeschworen. Ihre Chancen, bei "Be smart - don't start" wertvolle Preise zu gewinnen, stehen gut. Waren sie doch bisher fast alle smart genug, erst gar nicht "damit" anzufangen - bis auf eine. Deren Standpunkt jedoch wird von allen Klassenkameraden toleriert. Rauchen sei schließlich nichts Ehrenrühriges oder gar eine böse Tat, sagen sie, aber es schade enorm - ganz besonders dem Raucher selbst.Klar, dass bei so viel Smartheit in Sachen Rauchen die Schüler über jeden weiteren Hinweis auf die Risiken erhaben sind. Im Gegenteil: Sie selbst sind es, die mit geradezu missionarischem Eifer gegen die Sucht zu Felde ziehen."Schmeckt ekelhaft, riecht scheußlich"

"Rauchen gefährdet die Gesundheit. Man macht sich die Lunge kaputt, es kostet unnötig Geld. Finger und Zähne werden gelb, man riecht schlecht. Es ist schädlich für Kinder und Säuglinge. Rauchen ist schlimmer als Alkohol. Es führt zu Atembeschwerden, Raucherhusten, Kehlkopfkrebs und schließlich zum Tod", zählen die Schüler auf. Ob Denise, Theresia, Dominik, Jan , Pascal, Janka, Jescho, Tobias, Enes, Martin oder Saskia: Sie alle sind bestens informiert.Etwa die Hälfte der Klasse hat selbst schon mal geraucht. Einig aber sind sich alle: "Schmeckt ekelhaft und riecht scheußlich." Ist Rauchen "cool"? "Überhaupt nicht!" Angesichts einer derart geballten Anti-Raucher-Front bricht schließlich auch die rauchende Klassenkameradin ihr Schweigen. Seit zwei Jahren rauche sie. Zehn bis 15 Zigaretten am Tag. Das Geld dafür bekomme sie von ihren Eltern, die auch rauchen. Offenbar aber hat das von ihren Mitschülern gemalte Raucher-Schreckens-Szenario seine Wirkung nicht ganz verfehlt. Sie denke daran, in absehbarer Zeit aufzuhören, verkündet das Mädchen. Zustimmende Anerkennung bei den Mitschülern. Wie heißt es doch in der Bibel: Man freue sich mehr über einen reuigen Sünder als über 99 Gerechte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort