Keine Last mehr mit dem Pflaster

Die Anwohner der K 170 in Rommersheim können bald wieder ruhig schlafen: Der Gemeinderat hat beschlossen, dass das Kopfsteinplaster entfernt werden soll.

 Dorfidylle: Der Schein trügt. Autos, die über das Kopfsteinpflaster fahren, erzeugen einen unangenehmen Lärm. Deshalb wird das Pflaster durch eine Bitumen-Decke ersetzt. TV-Foto: Stefanie Glandien

Dorfidylle: Der Schein trügt. Autos, die über das Kopfsteinpflaster fahren, erzeugen einen unangenehmen Lärm. Deshalb wird das Pflaster durch eine Bitumen-Decke ersetzt. TV-Foto: Stefanie Glandien

Rommersheim. Brömmbrömmbrömmbrömm: Es lärmt, wenn man über die Hauptstraße K 170 durch Rommersheim fährt. Die - ohne Frage - schön gepflasterte Straße nervt ihre Anwohner seit 1991. Am Mittwoch einigte sich der Gemeinderat einstimmig darauf, die Pflastersteine durch eine Bitumendecke zu ersetzen."Wenn ein Auto an unserem Haus vorbeifährt, ist das so laut, dass ich mich nicht mit meinem Nachbarn unterhalten kann", sagte Peter Meutes, der Ratsmitglied, aber auch Anwohner der Kreisstraße ist. 1989/90 wurde die K 170 ausgebaut. Im Rahmen eines Dorferneuerungskonzepts empfahl Dieter Alexander Boeminghaus als Berater der Gemeinde, zwei Pflasterstrecken einzubauen. Vorteil neben der schönen Optik sollte sein, dass die Autofahrer langsamer fahren. Der Kreis als Bauträger befürwortete diese Bauweise nicht, fügte sich aber dem Beschluss der Ortsgemeinde, die sich für die Pflaster-Lösung entschied. 1991 war die Straße fertig. Sehr schnell wurde klar, dass die Anwohner sich durch den Lärm, den vorbeirollende Fahrzeuge auf dem Pflaster auslösten, massiv gestört fühlten. Am schlimmsten sei es nachts, wenn vereinzelte Autos mit erhöhtem Tempo durch die Ortschaft führen, sagte Meutes. Vor etwa fünf Jahren entfernte die Ortsgemeinde auf einer Länge von 70 Metern die Pflastersteine. Krach ist lauter als der Lärm in einem Sägewerk

Messungen hatten ergeben, dass der Krach auf der Straße lauter war als die Lärmbelastung bei einem Sägewerk, sagte Ortsbürgermeister Ignaz Nober. 8000 Mark kostete die Baumaßnahme damals. Für die verbleibenden 170 Meter (800 Quadratmeter Pflaster) rechnet die Ortsgemeinde mit Kosten unter 20 000 Euro. Der Kreis beteiligt sich mit einem Drittel, da nach 15 bis 20 Jahren normalerweise Ausbesserungsarbeiten anstünden, erklärte Nober. Es sei nicht zu befürchten, dass nach Entfernen des Pflasters die Autofahrer schneller führen, sagte Nober. Messungen des Landesbetriebs Mobilität Gerolstein hätten ergeben, dass die Autofahrer hauptsächlich zwischen 40 und 60 Kilometer pro Stunde schnell unterwegs seien. Zum Dorf raus werde nur geringfügig schneller gefahren als ins Dorf rein. Eine Vergleichsmessung mit dem geteerten Abschnitt habe ergeben, dass dort nicht schneller gefahren werde. Es habe keine Beschwerdebriefe der Anwohner gegeben, sagt Nober. Diese hätten den Lärm nun auch mehr als 16 Jahre ertragen. Es sei vielmehr die Fürsorgepflicht, den Anwohnern wieder mehr Wohnqualität zurückzugeben, begründete der Bürgermeister den Beschluss. In Eigenarbeit will die Ortsgemeinde die Pflastersteine im August entfernen. Innerhalb einer Woche sollen die Arbeiten über die Bühne gehen.

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