Kirche muss überall da sein, wo Leben ist

Zu ihrem zweiten Treffen hatte die Dekanats-Jugendrunde im Dekanat St. Willibrord Westeifel nach Koxhausen eingeladen. Dort diskutierten in der Jugendarbeit ehrenamtlich tätige Betreuer sowie Hauptamtliche aus dem Bereich kirchlicher und kommunaler Jugendarbeit.

Koxhausen. Im Pfarrsaal begrüßte die Pastoralreferentin Kirsten Denker-Burr etwa zwanzig Gesprächsteilnehmer, unter ihnen Pastor Hermann Josef Norta aus Daleiden. Jeder stellte sich vor und beschrieb seine bisherige Tätigkeit in Sachen kirchlicher Jugendarbeit.Die Idee zur Runde war nach dem Weltjugendtag 2005 entstanden. Anlass dafür war die gute Zusammenarbeit der Ehrenamtlichen aus den verschiedenen Pfarreien des Dekanats bei der Vorbereitung auf die Tage der Begegnung des Weltjugendtages. "Dabei ist deutlich geworden, dass Jugendarbeit eine Chance hat, wenn wir über den Tellerrand der einzelnen Pfarreien hinausblicken, uns gegenseitig unterstützen, die unterschiedlichsten Erfahrungen miteinander teilen und pfarrübergreifende Aktionen planen", sagte Kirsten Denker-Burr, die das Treffen moderierte. Das Dekanat St. Willibrord Westeifel umfasst 51 Pfarreien in 14 Pfarreiengemeinschaften. Die Zahl der Katholiken beträgt 35 819.

"Kirchliche Jugendarbeit - was ist das eigentlich?" Unter diesem Leitmotiv diskutiert die Dekanatsjugendrunde Möglichkeiten, sich bei ihrer Arbeit am christlichen Menschenbild zu orientieren. Beim Treffen in Koxhausen sollte jeder Gesprächsteilnehmer seine persönlichen Vorstellungen und Ambitionen artikulieren, sich aber auch kritisch äußern. Dabei kam einiges zu Tage: "Jugendarbeit ohne Elternarbeit ist nicht möglich." "Jugendarbeit darf sich nicht nur auf Messdiener beschränken, nach der Kommunion reißt oft alles ab." "Allein schafft man es nicht." "Der Ansporn fehlt." "Bisweilen ist es unheimlich schwer, die Jugendlichen zu begeistern." "Sie lehnen nicht ab, zeigen aber wenig eigene Initiativen", lauteten einige Wortmeldungen.

Derweil beschränkte sich die Runde nicht darauf, Allgemeinplätze auszumachen. Groß war die Palette konkreter Vorschläge für individuelle Aktionen: "Ich will meine Kinder für Jesus öffnen." "Ich versuche, Jugendliche zur aktiven Teilnahme am Gottesdienst zu bewegen, ihr Interesse an der frohen Botschaft zu wecken." "Ich will bei mir selbst anfangen und für die Jugendlichen Vorbild sein." Gefordert wurde: Ein klares Angebotsprofil. Wertorientierte Jugendarbeit. Eine Gemeinschaft verschiedener Generationen. Kirche muss überall da sein, wo Leben ist. Hilfe für Jugendliche in Not, Anlaufstelle in besonderen Lebenslagen. Jugendliche ganz einfach mitreißen und auf sie eingehen.

Die Ausgangsposition war gefunden. Die Zielrichtung vorgegeben. Jetzt geht es daran, schlüssige Projekte zu erarbeiten.

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