Darin berichtet der Ich-Erzähler über Verwandtenbesuche in der DDR, seine ersten Partyerfahrungen als 16-Jähriger, den Drogenkonsum seiner Schwester und wie sein krimineller Vetter versucht hat, nach dem Mauerfall in Ostdeutschland schnelles Geld zu machen.

"Geht ihr schon auf Partys?", fragt er die Schüler und erntet leises Gekicher. Er habe es schwer gefunden, als 16-Jähriger ein Mädchen kennen zu lernen. Deshalb sei er mit seinen Freunden gern auf die Feten gegangen, wo Jungenmangel herrschte. In langen Videonächten habe er sich vorher mit seinen Kumpels Grundlagen des Beischlafs angeeignet. In seinem Buch ist der Protagonist dann auch genervt von Verwandten wie etwa Onkel Erich, der ihn auf einem Familientreffen fragt: "Na - was macht die Liebe?"

Jöricke trifft mit seinem Buch den Geschmack der Jugendlichen. "Ich fand die Lesung super", sagt Oliver Klasen aus Pronsfeld. "Es war sehr schön. Vor allem das Kapitel über die Feten hat mir gefallen", sagt Katja Fuchs aus Niederprüm. Da stimmt auch Patrick Müller aus Prüm zu.

Neuauflage für ausgebuchte Piratennacht geplant

Begeisterung herrschte auch bei den anderen Veranstaltungen. Zum Puppentheater "Tops" kamen 110 Kindergartenkinder. Die Leseshow von Joachim Günther erlebten insgesamt 120 Erstklässler. Außerdem im Angebot: eine Lesung mit Lieselotte Pies für Schüler der 6. und 7. Klassen und ein Vorlesenachmittag mit Bilderbuchkino der Lesepaten. Bücherflohmarkt, zwei Leseabende zum Thema "Piraten" und die Lesung mit TV-Redakteur Manfred Reuter komplettierten das Programm.

Oft überstieg die Nachfrage die Kapazitäten. "Die Piraten-Lesenacht hätten wir mehrfach wiederholen können, da gab es so eine große Nachfrage", berichtet Cornelia Klose. Auch die anderen Lesungen für Kindergartenkinder und Schüler sind begehrt. "Wer sich zuerst meldet, hat Glück gehabt", sagt die Büchereileiterin. Im nächsten Jahr gibt es wieder eine Neuauflage. Wer in diesem Jahr nicht zum Zuge kam, hat dann erneut eine Chance, dabei zu sein.