Krimistunde in der Grundschule

Krimi statt Aufsatz stand auf dem Stundenplan der Prümer Bertrada Grundschule beim bundesweiten Vorlesetag der Initiative "Wir lesen vor". Der renommierte Krimi-Autor Ralf Kramp aus Euskirchen las den Kindern aus seinem Krimi "Der doppelte Professor" vor.

 Krimi-Lesung in der Bertrada-Schule: Autor Ralf Kramp versteht es, seine kleinen Zuhörer mit seinen Geschichten zu fessseln. TV-Foto: Elmar Kanz

Krimi-Lesung in der Bertrada-Schule: Autor Ralf Kramp versteht es, seine kleinen Zuhörer mit seinen Geschichten zu fessseln. TV-Foto: Elmar Kanz

Prüm. (ka) Ralf Kramps Krimis spielen vorwiegend in der Eifel. Insgesamt dreizehn, davon drei Kinder-Krimis, hat er bisher geschrieben.

Seine Lesung in Prüm bezeichnete die langjährige Referentin für Lese-Erziehung in Eifel- und Vulkaneifelkreis, Ulrike Erb-May, als interessanteste, weil sie professionell sei. Kaum weniger unterhaltsam war, was in den Kindergärten und Schulen von den vielen ehrenamtlichen Lesepaten im Rahmen der Initiative "Wir lesen vor" vorgetragen wurde.

Den Kindern der Bertrada Schule Klasse 4a und b las Kramp aus seinem Krimi "Der doppelte Professor" vor. Zunächst aber wurde lebhaft diskutiert. Der Autor versteht es, seine kleinen Zuhörer zu fesseln. "Erwachsenen-Krimi und Kinder-Krimi, was ist der Unterschied?", wollte Kramp wissen. "In dem einen wird gemordet, in dem anderen nicht." Die Antwort der Kinder war eindeutig. Um was es denn dann im Kinder-Krimi gehe, fragte Kramp. Um sämtliche Schandtaten, die es sonst noch gebe, war die Antwort - die Kinder kannten sie nahezu alle.

Hauptakteure im "Doppelten Professor" sind die Schüler Tim, Steffi, Olli, der leicht vertrottelte aber gutmütige Hund Fiete, zusammen das "Schwarze Kleeblatt", sowie der schrullige Professor Sartorius. Die Kinder finden es schnarch-langweilig in der Eifel. Der Autor hingegen versteht es meisterhaft, die Spannung allmählich aufzubauen. Anscheinend völlig unbedeutende Dinge bringt er ins Spiel. Die geraten in Vergessenheit, tauchen wieder auf und verdichten sich schließlich zum großen Verdacht. Herrlich in Wort und Tat schildert Kramp die Typen, den schrulligen Professor, Tim und seine Mitstreiter. Auch Fiete, den Hund und Galileo, den dicken hinterhältigen Kater des Professors. Obgleich die Zuhörer immer wieder herzlich lachten, herrschte knisternde Spannung.

Wie geht es aus? Wer ist der Bösewicht? Um das zu beantworten, reichte die Zeit nicht aus. "Cool, die Geschichte", meinte die neunjährige Jenny aus Prüm, "den ‚Doppelten Professor' wünsche ich mir zu Weihnachten." Ihre Klassenkameraden und Lehrerin Inge Palzkill mögen ähnlich gedacht haben.

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